Illustrierte Wochenschrift für Tier= und Pflanzenfreunde

für Sammler und Liebhaber aller naturwissenschaftlichen Zweige. Organ des Verbandes der Aquarien- und Terrarien - Freunde und vieler anderen Vereine.

No. 6.

j Sonntag, den n. Februar 1900. j 2. Jahrgang.

Das Mistbeet.

Von A. Gerhard Ruschpier, Rosenzlichter, Hamburg-Langenfelde. Mit acht Originalzeichnuneen nach Skizzen vom Verfasser.

war hat das Wort »Mistbeet« einen nicht gerade ästhetischen Klang, doch jeder Garten­besitzer weiss, was damit ge­meint ist, während andere zu­weilen angewandte Bezeichnungen, wie Treibkästen«, »Erdkästen« oder »warme Kästen« nicht so klar verstanden wer­den. Die Benutzung von Mistbeeten hat für den Gartenfreund so viel An­nehmlichkeiten, sie bereiten ihm soviel Freude, dass es wohl der Mühe wert ist, näher darauf einzugehen.

Wie bei allen Handhabungen in der Gärtnerei, so müssen auch bei der Anlage eines Mistbeets erst gewisse Erfahrungen gesammelt werden und ist es daher gut, zuvor einen kleinen Versuch zu machen. Die Bauart und Grösse richtet sich nach den etwa vor­handenen Fenstern oder die benötigten Fenster müssen nach den viel­leicht vorhandenen Käs­ten gefertigt werden.

Wo alles neu beschafft Wird, empfehle ich fol- ' gende Grössen: Der Kas­

ten sei 3 m lang und 1,45 m breit, hinten soll er ca. 50 cm, vorn nur 3035 cm hoch sein, die Fenster sind 1,50 m lang und 1 m breit zu nehmen. Ausdrück­lich bemerke ich, dass die 3 m Länge im Lichten, die 1,50 m Breite jedoch von aussen gemessen werden; dadurch passen die Fenster genau (s. Abb. unten). Die Vorderseite erhält kleine Knacken (a), damit die Fenster nicht herunterrutschen, ferner sind Stege (x) angebracht, welche ausgehölt sind (Fig. 2), damit das Wasser ablaufen kann. Um ein dichtes Schliessen der aufliegenden Fenster zu erzielen, müssen die Stege in die obere und untere Wand eingelassen, nicht aufgeschraubt

Fig. 1 Mistbeetkasten.

Kleine Knacken. X. Stege, y. Pfähle.

z. Alte Bretter.