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gegeben. Sobald diese Masse vom Feuer ge­nommen ist, fügt man noch 50 g fein geriebenes Naphthalin, 35 g Terpentinöl und 80 g in Spiritus gelöste krystallisierte Karbolsäure zu.

Kleine Notizen.

Bei Anlegung von Rasenplätzen säe

man auf IOO ((in 1 kg Grassamen, soll der Rasen teppich jedoch sehr dicht werden, so säe man das doppelte oder dreifache Quantum lind bedecke die Aussaat mit einer leichten Schicht Knie. Im Krüh jähr und Herbst entferne man alles Unkraut mit der Wurzel und mähe den Rasen recht oft, damit keine Pflanze Samen trage, ja nicht einmal Zeit gewinne, Halme zu treiben. Nach dem Mähen ist der Boden zu walzen und zu bewässern.- Ist der Roden rasenmüde, erzeugt er keinen Rasen mehr, so grabe man den Platz um und gönne dem Roden einige Ruhe, dergestalt, dass man eiri paar Jahre nacheinander ihn mit Hackfrüchten bepflanzt. Nach Ablauf dieser Zeit gedeihet auf dem alten Platz der Rasen wieder fröhlich weiter. (M. Peter- seim's Blumengärtnerei, Erfurt.)

Alle empfindlichen Pflanzen, ebenso auch

die im Frühbeet oder Zimmer angezogenen Soinmer- flor- und Topfpflanzen fFuchsien, Geranien 11. s. \v.), dürfen nicht vor Mitte Mai ins Freie gepflanzt werden, Cewöhnlich bringen uns die »drei kalten Tage« noch starke Nachtfröste, die alle diese Ge­wächse vernichten würden.

Was wird aus den Bakterien in den Gräbern? Es ist früher öfter behauptet worden, so schreibt das »Zentralblatt für Bakteriologie <, dass nach der Eröffnung alter Pest- und Cholera- Friedhöfe diese Krankheiten sich von neuem ver­breitet haben. So unwahrscheinlich das klang, war es doch von hygienischem Interesse, zu erfahren, wie lange Mikroben im Körper von Tieren, die man in die Erde gegraben, ihre Lebens- und Entwickelungsfähigkeit bewahren. Dr. Klein hat eine solche Untersuchung der Mikroben be­grabener Tierkörper vorgenommen und gelangte zu folgenden Ergebnissen : Der Bacillus prodijrwsus und StQphylococcusciuvcits wurden noch nach 28'I'agen lebendig gefunden, aber ein weiteres Verbleiben in der Erde tötete sie ebenfalls. Nach sechs Wochen entwickelt sich keine Kultur mehr. Der Cholera-Bazillus lebt noch nach 19 Tagen, hatte aber nach 28 Tagen die Fähigkeit, sich zu ent­wickeln , eingebüsst. Die Widerstandskraft des Eberth'schen Bazillus, der den Typhus erzeugt, verhielt sich ungefähr ebenso. Der Pestkeim, welcher nach 17 Tagen noch lebt, ist nach drei Wochen vernichtet. Der Tuberkel-Bacillus, welcher grössere Verheerungen anrichtet als der Pestkeim, scheint kaum die Individuen, welcher er getötet hat, zu überleben. Dr. Klein konnte ihn leicht in den Organen finden, aber es gelang ihm nicht mehr, damit Tuberkulose zu erzeugen.

Zur Verhütung der Fadenalge. Im »Linne«, Verein für Aquarien-und Terrarienkunde zu Hannover giebt Herr L. Knöchelmann zur Verhütung der Fadenalge folgendes an : Im Früh jähr, wenn die Natur erwacht, und der Aquarien­

liebhaber daran geht, seine Behälter neu ein­zurichten , wird es manchem Liebhaber recht angenehm sein, zu erfahren, wie die sehr lästigen Fadenalgen, deren Entvvickelung ganz erheblich durch die Einwirkung der Sonnenstrahlen befördert wird, mit Leichtigkeit zu verhüten oder doch in ihrer Entwickelung bedeutend hindern sind. Die Aussenseiten der Glasscheiben, welche der Sonne ausgesetzt sind, werden nach vorheriger gründlicher Reinigung mit gutgekochtem Stärke kleister bestrichen und in feuchtem Zustande mit einem weichen Pinsel oder einer weichen Bürste betupft. Dieser Anstrich ist gegen Sonnenstrahlen sehr dauerhaft, gegen Wasser oder Niederschläge unempfindlich; nur darf indem feuchten Zustande keine Berührung erfolgen. Will man diesen An­strich gegen Wasser etc. noch widerstandsfähiger machen, so braucht man denselben nur mit Fixative aus einem Zerstäuber zu benetzen; not­wendig ist, wie gesagt, letzteres Verfahren nicht. Das Aquarium aber erhält durch diesen Bezug der Glasscheiben eine angenehme Beleuchtung, auch wird er dem Gedeihen der Pflanzen und Tiere nicht hinderlich. L. K.

Wasserrose" nennt sich ein neuer Lieb baber-Verein für Aquarien* und Terrarienkunde in Dresden. Der Vorstand besteht aus den Herren Rentier O. Daun, Dresden, I.Vorsitzender; Land schaftsmaler Heinr. Moeller jr., II. Vorsitzender; Kaufmann P. Engmann, Dresden, I.Schriftführer; Kaufmann II. Liebscher, Plauen-Dresden, II. Schrift fuhrer; Kaufmann Alb. Koch, Striesen-Dresden, Kassenführer. Der Verein veranstaltet jeden Sonn­abend zwanglose Zusammenkünfte, jeder erste Sonn­abend im Monat ist für die ordentliche Monats­versammlung vorbehalten , in welcher Vereins­angelegenheiten erledigt werden. Regelmässige Sitzungsberichte werden erscheinen in der »Nerthns.« und in den Blättern. Der Gründungsabend selbst war besucht von 15 Herren, welche sich säinintlich in die ausliegende Mitgliederliste ein­zeichneten. Wir wünschen dem Verein ein fröhliches Gedeihen 1 (Redaktion der »Nerthust).

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Eingegangene Schriften.

Baumschulen Friedrichshöh, Flensburg: 14. Preis-

und Sortenverzeichnis. G. Bornemann, Blankenburg a. H.: Verzeichnis

neuester und bester Blutenpflanzen für 1900. Dr. G. Dieck, Alpcngarten Zöschen bei Merseburg:

Die Moor- und Alpenpflanzen und ihre Cullur.

Zweite vennehrte Auflage. Preis 1,20 M. J. C. Erdmann, Hon*., Arnstadt: Spezial-Preislisten

Uber Stauden etc. für 1900. Wilhelm Pfitzer, Stuttgart: Samen-Neuheiten für

1900.

C. Platz & Sohn, Erfurt: Neuheiten für 1900 in Blumen- und Gemüsesamen.

Otto Preusse, Aquarien-Institut, Berlin C.: Haupt­katalog.

Friedr. Roemer, Quedlinburg: Preisverzeichnis 1900

über Samen und Pflanzen. J. C. Schmidt, Holl., Erfurt: Neuheiten für 1900.

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