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Liebhabers, gingen aber trotz bester Pflege bald ein, weil sie von vornherein Todeskandidaten waren.

Die Pinselzungenpapageien werden in mehrere Untergruppen eingeteilt. Zu einer derselben, zu den Spitzschwänzen oder Keilschwanzloris gehört der Vogel, der nebenstehend abgebildet ist. Es ist einAllfarblori,blaubäuchigerKeilschwanz- lori, Lori von den blauen Bergen, Ge- birgslori, Pflaumenkopf oder Pflaumen- kopfsittich ('l'riclw- glosstis novae-hollan- ^flHttl^. diae), der Ostaustra­lien vom Kaj) York bis Victoria, sowie Tasmanien bewohnt.

Der Rücken, der Schwanz und die Flügel dieses präch­tigen Vogels sind grün; der ganze Kopf und die Mitte des Leibes sind blau. Am Nacken verläuft ein gelbgrünes Band. Die Brust ist gelb und mehr oder we­niger in der Mitte rot gefleckt, manch­mal auch ganz rot gefärbt, nur die Sei­ten behalten dann die gelbe Färbung. Uber der Brust verlaufen manchmal sehr schwache blaue Querlinien. Die Flanken sind grün gefärbt mit gelber Federbasis und rot gefleckt. Die Unterschwanz­decken sind gelb und an der Spitze grün gefärbt. Die Unterflügeldecken sind rot. An der Unterseite der Flügel verläuft ein gelbes Querband. Die innere Fahne der äusseren Schwanzfedern tragen gelbe Färbung. Der Schnabel des Allfarbloris ist rot mit gelber Spitze. Der jugend­liche Vogel ist unscheinbarer in seinem Federkleid. Das gelbgrüne Nackenband ist sehr wenig sichtbar, die Brust ist gelb, fast ohne die rote Fleckenzeichnung. Man füttert sie mit eingeweichtem Weiss- oder Fierbrot, gekochtem Mais und trockenen Sämereien, wie Kanariensamen, Hirse, Hafer, Hanf u. dergl. Gelegentlich giebt nian ihnen auch etwas Frucht.

Allfarb- oder Oebirgslorl

(Trichoglossits novae-holltindiae).

Originalaufiialnnc für die »Nerthu

Der Strauss und seine Zucht.

Von Dr. Otto Buhbe.

(Fortsetzung.)

s ist recht merkwürdig, dass die Straussenzucht bei der hohen Bedeutung, welche der Feder­handel erreicht hat, nicht schon früher in Angriff genommen wurde, man hätte erwarten sollen, dass ein so lukratives Geschäft zu Versuchen hätte führen müssen, aber wunderbarerwei.se ist dieZucht der Riesenvögel erst verhält­nismässig neu. Als Zeitpunkt des Beginnes einer rationellenStraussen- haltung und -Zucht darf das Jahr 1867 gelten. Als einige Engländer in Süd­afrika sich damit be- fassten, Strausse zu fangen, sie zu hegen und sie zur Fe­dererzeu­gung be­nutzen wollten, stiessen sie an­fangs auf

grossen Unglauben. Die Nachbarn erklärten die Idee einfach für lächerlich und prophezeiten das Ungünst ig­ste. Selbst an böswilligen An­feindungen fehlte es nicht. Man behauptete, die Vögel würden in der Gefangenschaft nicht brüten und selbst wenn sie zur Fierablage und zur Brut schreiten würden, würde es unmöglich sein, Junge zu erzielen. Die alten Vögel sollten bei der geringsten Störung oder bei der Annäherung eines Menschen so­fort ihr Nest verlassen und die Eier zerbrechen. Auch sollte es unmöglich sein, das geeignete Futter herbeizuschaffen und die erzeugten Federn seien minder­wertig. Viele Vorurteile waren zu be­kämpfen, bis endlich der Erfolg den ihr Ziel verfolgenden ersten Straussen-