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glas, dazwischen ein kleines ovales Gefäss in der Grösse einer Schusterkugel, letzteres bepflanzt mit Cyperus alternifolhis und besetzt mit einem Gold­fisch, der sich darin kaum umdrehen kann. Herr Echost wird beauftragt, die geeigneten Schritte zur Unterdrückung dieser Tierquälerei zu thun'. Herr Schulze giebt div. Seetiere ab, "Herr Schmidt I .Myriophyllum scandens, Herr Droege offeriert meh­rere Aquarien. W.

Versammlung am 26. November 1901. Ein gegangen mehrere Offerten. Herr Kampe giebt Eier vom Axolotl (Siredon pisc.) ab. Uer Inhalt der Zeitungen wird bekannt gegeben ; die Fischerei- Zeitung No. 22 bringt die Fortsetzung des Artikels »Die Krankheiten unserer Fische«, welcher ver­lesen wird. Dieser Abschnitt behandelt die Sa- prolegnien; bei der Wichtigkeit dieses Themas hat Herr Winzer die betr. beigedruckten Abbil­dungen an die grosse Wandtafel gezeichnet. W.

Versammlung am 3. Dezember 1901. Unter verschiedenen Eingängen befindet sich die Offerte eines Herrn Just, welcher die ersten vier Jahrgänge von »N. u. H.«, gebunden und gut erhalten, für 20 M. abgeben will. Da keins unserer Mitglieder hierauf reflektiert, geben wir diese Offerte hier bekannt. Herr Hampe offeriert kleinste Daphnien und Cyclops, die sich bei dem verhältnismässig warmen Wetter in seinem Teiche entwickelt haben. Zufolge der Offerte des Herrn Seidel, »Nymphaea albac, Berlin, sollen eine Anzahl Nüsse von 'Trapa natans bezogen werden. Herr Winzer zeigt eine kleine l'robetafel aus Xylolith (Steinholz) vor, welche sich als Heizboden für Aquarien und Terrarien empfehlen dürfte, da es widerstandsfähig ist gegen Nässe und Hitze. Verlesen wird ein Zeitungsartikel Uber »Das Gedächtnis der Schild­kröten«. Hierzu werden zustimmende Beobach­tungen mitgeteilt; am bekanntesten ist wohl, dass, besonders nach Mitteilung des Herrn Winzer, u. a. Sumpfschildkröten, denen an der dem Wasser­becken entgegengesetzten Ecke ein Futtertier ge­reicht wurde, dem ersteien in gerader Linie zu­strebten, um letzteres dort zu verzehren. Herr Winzer beobachtete wiederholt, dass in einem Aquarium 610 Daphnienweibchen ihre Winter- eier in Kliimpchen bei einander an Wasserpflanzen (Wfyriop/i.) anhäuften ; wahrscheinlich finden die Weibchen in solchen kleinen Anhäufungen einen geeigneten Stützpunkt für das Abstieifen der Haut samt dem Wintereiersäckchen. Herr Echost ist beim Verkäufer des »Marterkastens« (s. Vers, vom 19. Nov.) vorstellig gewesen, so dass derselbe dessen Verkauf eingestellt hat. W.

Versammlung am 10. Dezember 1901. Ein­gegangen u. a. ca. 50 Wassernüsse (Trapa natans) von Herrn Seidel-Berlin, welche derselbe unsern Mitgliedern stiflet, wofür auch an dieser Stelle besten Dank. Der Vorsitzende verweist bezüglich der interessanten Keimung derselben auf eine von ihm gezeichnete Abbildung in »N. u. H.«, 8. Jahrg., Heft 14. Ferner offeriert Herr Seidel div. Fisch­arten zu billigen Preisen. Herr Einenkel, Anna­berg i. S., sendet Offerte in »Wand Fischbassins« mit Bildhintergrund. Zufällig macht uns heute ein Herr Schröder im Vereinslokal persönlich dieselbe Offerte und zeigt dieses »Wand Aquarium« vor.

Der Vorsitzende setzt dem betreffenden Herrn aus­führlich auseinander, dass derartige »Aquarien« unseren Ansichten Uber sach- und naturgemäss . eingerichtete Aquarien zuwiderlaufen, weil zu wenig Raum für Wasser, Pflanzen und Tiere vorhanden sei und das öftere Einfüllen und Ablassen des Wassers (durch den seitlichen Hahn) ganz falsch und zweckwidrig sei. Dasselbe gilt von denselben Aquarien des Herrn Einenkel in Annaberg. W.

Versammlung am 17. Dezember 1901. Unter verschiedenen Eingängen befinden sich mit den »Nachrichten« der »Salvinia«-Hamburg Empfeh­lungen eines neuen F'ischfutters »Piscidin« von O. Tofohr-Hamburg. Der Inhalt der aufliegenden Zeitschriften wird z. T. verlesen, u. a. die Fort­setzung des Artikels »Die Krankheiten der Fische« in der Fischerei-Ztg. Herr Grimm, welcher Neujahr nach Graubünden (Schweiz) verzieht, meldet sich ab; der Vorsitzende widmet ihm Dank- und Abschiedsworte. Herr Heffter, welcher den gröss- tcn Teil des Jahres auf Reisen im Auslande ist, meldet sich gleichfalls (schriftlich) ab. Der Vorsitzende schliesst die letzte diesjährige Ver­sammlung mit dem Hinweise auf die nächste Generalversammlung und mit den besten Wünschen zu den bevorstehenden Festtagen für die Mitglieder.

W.

Ulva",

Verein für Aquarien» und Terrarienkunde zu Kiel.

Vereinslokal »Deutsche Reichshallen«. Sitzungen am zweiten Freitag jeden Monats. Monatsversammlung am 13. Dezember 1901. Aufgenommen werden 3 Herren, so dass die »Ulva« jetzt 28 Mitglieder zählt. Im Eingang Preislisten, Offerten, Versammlungseinladung des »Triton«. Herr Kliiglein hält einen Vortrag : »Beobachtungen Uber die am meisten verbreitete Fischkrankheit (Ichthyophthirius)«. Referent erzielte Erfolge, in­dem er die von der Krankheit befallenen Fische in ein Gefäss ohne Pflanzen, und zwar an einen dunklen Ort setzte und das Wasser häufig erneuerte. Jedoch gelten sämtliche vorhandenen Mittel wohl nur für das Anfangsstadium der Krankheit, wäh­rend schwer erkrankte Fische ausnahmslos ein­gehen. Herr Breitenbach vernichtete Ichthyoph­thirius unterm Mikroskop mit einer starken Lösung von übermangansaurem Kali; dieselbe Lösung bei einem kranken Fisch angewendet hätte aber un­fehlbar den Tod des letzteren herbeigeführt. Herr Barfod legt nach einigen interessanten Ausführun­gen Uber »Natur und Kunst« die Haeckelschen »Kunstformen der Natur« vor; die prächtigen Tafeln fanden bei den Anwesenden viel Beifall. Herr Griese hatte wieder Knospen des Wasser- schlauchs (Utricularia vulgaris) geschickt; diese Pflanze eignet sich in hervorragender Weise für die Winterbepllanzung des Aquariums, ihre hell­grünen Ranken erreichen oft eine Länge von Vj rn. Auch die Wassernusa (Trapa natans) wurde ver­teilt zwecks Anstellung von Experimenten. Nach­dem noch die gemeinsame Bestellung der »Nerthus«- Decke angeregt worden war, schloss der Vor­sitzende die Sitzung mit dem Wunsche für eine »Fröhliche Weihnacht« und ein »Glückliches Neu­jahr«. K. R.

Uei sämtlichen Original-Artikeln isl Nachdruck verboten.

Verantwortlicher Redakteur: Dr. Hermann Bolau. Druck und Verlag: Chr. Adolff, Hamburg-Altona. Adresse für Redaktion und Verlag: Ottemen, Arnoldatr. 6.