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Chinesen noch von ihrem Gesänge das­selbe. Beides wird von Europäern wenig schön, ja, oft sogar einfach abschreckend gefunden. Ks möge indessen bemerkt werden, dass die Chinesen ihrerseits auch der abendländischen Musik keinen rechten Geschmack abgewinnen können.

Die Einrichtung von Süsswasser=Aquarien nach modernen Grundsätzen.

Von Karl Radunz.

(Schluss.)

I J \ie Einrichtung eines natur- I / I gemäss bestellten Süss- wasser-Aquariums geschieht nun folgendermassen. Man bedeckt den Boden des Aquariums mit einer Schicht nussgrosser Stücke Torf, welch letzteren man vorher 24 Stunden in Wasser gelegt hat, bringt dann auf diese Schicht eine etwa 4 cm hohe Schicht Moorerde, am besten solche, welche man auf Wiesen befindlichen Maulwurfshügeln entnommen hat. Es werden als Bodengrund auch verschiedene Mischungen, meistens aus Rasen- und Moorerde, Torf und Lehm bestehend, angegeben, doch wird für gewöhnliche Verhältnisse die erwähnte Moorerde genügen. Die Moorerde wird beim Einbringen gut besprengt und fest angedrückt, um ein zu starkes Aufquellen zu verhüten. Zweckmässig bringt man die Erde, wie auch nachher den Sand so ein, dass der ganze Bodengrund von einer Ecke des Aquariums nach der entgegengesetzten Ecke, also in diago­naler Richtung, eine Schräge bildet. Die am tiefsten befindliche Ecke bildet dann die Schmutzecke, in der sich Schmutz, Exkremente u. s. w. sammeln.

Für grössere Aquarien ist es auch angebracht, von vornherein, also vor dem Einbringen des Bodengrundes, eine Ecke durch eine Glasscheibe von etwa 15 cm Länge und 5 cm Höhe abzuteilen und diese nicht mit Bodengrund ausgefüllte Ecke dann mit einem durchbrochenen

Blech, mit weitmaschiger Gaze oder dergleichen zu bedecken. Es wird dann der sich hier sammelnde Schmutz nicht wieder von den Fischen aufgewirbelt. Hat man nun die Moorerde eingebracht, so bringt man über diese eine ca. 4 cm hohe Schicht weissen, gewaschenen Sand, welcher den eigentlichen Bodengrund verdecken und verhüten soll, dass durch denselben das Wasser getrübt wird.

I )ann setzt man vorsichtig die Pflan­zen ein ; und zwar wählt man für Uber­wasserpflanzen, wie Cyperus u. s. w., am besten die hochgelegene Ecke im Aqua­rium, während man die übrigen, unter­getauchten Pflanzen auf die ganze Grund­fläche (mit Ausnahme der Schmutzecke) verteilt. Hat man das Aquarium be­pflanzt, so kann man es mit Wasser füllen. Um beim Eingiessen des letzteren nicht den Sand aufzuwühlen, breitet man auf dem Boden des Aquariums ein Stück Papier aus, auf welches man dann vor­sichtig das Wasser giesst. Das Aqua­rium wird bis nahe an den oberen Rand gefüllt.

Die Pflanzen bedürfen zum guten Gedeihen des Lichtes; deshalb spielt auch die Platzfrage für Aquarien eine grosse Rolle. Ein heller Ort im Zimmer ist der geeignetste Platz für die Auf­stellung eines Aquariums und dies wird meistens der Platz am Fenster sein. Grössere Aquarien finden auf Tischen vor dem Fenster ihre Aufstellung; klei­nere kann man auf die Fensterbank stellen. Doch ist letzterer Ort für den Sommer nicht zu empfehlen, weil dann durch die zu starke Belichtung eine un­geheure Menge mikroskopisch kleiner Algen erzeugt wird und das Wasser hierdurch gänzlich »ergrünt«, was gerade nicht zur Verschönerung des Aquariums beiträgt. Durch die Aufstellung der Aquarien am Fenster erreicht man nicht nur, dass das Wachstum der Pflanzen, die Bildung des Blattgrüns, des Chloro­phylls, und dadurch auch das Gedeihen der Fische gefördert wird, sondern auch die Beobachtung des Aquariums und seines Inhaltes gestaltet sich viel gün­stiger, wenn man durch das Aquarium hindurchsehen kann, als wenn ein dunk­ler Hintergrund letzteres verdunkelt.