Fig. 16. Larve einer Fliege (Liponeitra) . Vergr.

man diese Larven verhältnismäßig selten sich bewegen sieht; meist erblickt man sie in aufrechter Stellung und nur mit dem hinteren, großen Fixierungsorgan befestigt. Während die Larvenformen der einzelnen Simulia-Arten sich recht ähnlich zu sein scheinen, sind die Puppen sowohl in ihren Organen (besonders in der Zahl der Atemfäden, Fig. 10) als auch ihre Kokons von einander ver­schieden; man vergleiche dazu auch die Abbildung in Lamperts »Leben der Rinnengewässer«, p. 132; solche Puppen­gehäuse mit vorgezogenen Seitenecken und mittlerem Fortsatze fand ich in einem kleinen Bache in der Gegend von Ratzeburg. Alle Simulia-Gehäuse der Hamburger Gegend dagegen hatten die in Fig. 10 11. 11 gekennzeichnete Gestalt.

Rei anderen torrenticolen Dipteren­larven findet man wirkliche Saugnäpfe ausgebildet, die an der Rauchfläche des Körpers in 2 Reihen angeordnet sind. Mehrfach beschrieben ist die Larve von Liponeura brevirostris Low, die eine der besten Anpassungserscheinungen an das Leben im stark fließenden Gewässer dar­stellt. Der Leib dieser Larve ist ab­geplattet, glatt, infolge der scharf ab­gesetzten Segmente asselartig ; die Saug- näpfe sind zahlreich und groß. Ich kenne diese Larve nicht, oder besser gesagt, ich weiß nicht genau, ob einige Formen, die ich im Schwarzwalde erbeutete, die­ser Art angehören; verwandt aber sind sie sicher mit ihnen. Meine Larven sind 9 bis 12 mm lang, in der Mitte am breitesten, nach vorn und hinten etwas verschmälert, unten ganz flach, oben wenig gewölbt, von gelblich - brauner Färbung. Das Hinterleibsende läuft in 2, sehr stark behaarte Fortsätze aus; der Kopf ist sehr klein, die Mundwerkzeuge sind verkümmert; die Larven gehören

also zu den acephalen. Über jedem Saugnapfe, nach außen ragend, steht ein kleiner kiemenähnlicher Anhang. Jeder Saugnapf ist schein­bar doppelt; im Gebrauche werden die zahlreichen Haken in das Innere hineingezogen; die Hakenkränze selbst finden wohl Verwendung bei der Fortbewegung, indem sie bei gleichzeitiger Aufhebung von Saugwirkung sich in Vertiefungen oder an vorhandenen Gespinstmassen der Unterlage anklammern. Eine dieser Schwarzwälder Larven ist in Figur 16 zur Darstellung gebracht. Erwähnen möchte ich hier auch noch die Puppe von Liponeura, von der ich leider nur ein Exemplar aus Westfalen besitze; sie ist interessant wegen ihrer Gestalt und deshalb, weil sie auch, aber in ganz anderer Weise wie die Simuliapuppen, fixiert ist. Ich fand diese etwa 5 mm lange und 3 mm breite, oben dunkel­braune, unten hell gefärbte Puppe (Fig. 17) an einem großen Felsstücke im Rache des »Velmerstoot« angeheftet, wohl mit einem Driisensekret. Da die Puppe an der Rauchseite ganz flach und auf dem Rücken nur schwach gewölbt ist, braust das Bachwasser unschädlich über sie hin. Auffällig an ihr sind 4 Paar blattartiger Organe am Kopfende, die wohl sicher­lich die Funktionen eines Atemorganes übernehmen.

Wie die Puppen der in Fig. 7 abge­bildeten Dipterenlarve sich gegen die Gewalt des Wassers schützen, weiß ich nicht; interessant ist aber gewiß, daß ich

im Schwarzwalde einmal eine Puppe vonDixa{i) in einem Puppengehäuse von StenopJiylax (also eine Dipteren- und eine Trichopteren- puppe zusammen (!) fand.

An dieser Stelle bei Resprechung der Fixierung von Larven durch Her­stellung luftverdünn- F,g ' ,7-

rt .. .. , . Puppe von Liponeitra

ter Räume mochte Vergrößert.