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wurden auf den Äckern bei Weende in maximo bis zu 6 und 8 i in gröberen Schwemmmateriales aufgetragen, während in den .Straßen der Stadt nur etwa 4 mm feinsten Schlammes (in trockenem Zustande gemessen) abge'agert worden sind. Alte Berichte reden von ähnlichen Überschwemmungen, die vor etwa t>0 und 110 Jahren stattgefunden haben. Wenn man annehmen darf, daß solche Hochwasser beiläufig alle 50 Jahre einmal eintiaten, und daß jedesmal im Durchschnitt 3 cm grobes Material im freien Flußbett aufgeschwemmt worden ist, so ergibt sich für die hier in Rede, stehende Eiche die Summe von 2500 Jahren, während deren sie schon auf und in dem Flußkies gelegen hat, eine Zahl, die freilich nicht kontrolliert werden kann und daher als ziemlich willkürlich erscheint.
Der Eichenstamm ist von dem Besitzer der Kiesgrube, Herrn Maurermeister Fincke, dem Botanischen Museum in Giilfingen geschenkt worden und befindet sich daselbst im Botanischen Garten aufbewahrt.
2. W. O. Focke-Bremen: „Die Flora der südliehen deutschen Nordseeküsten."
Die Marschen-, Dünen- und Sand- (Diluvial- oder Geest-) küsten sind in der Vegetation sehr verschieden. Während die beiden ersten Küstenformen vorwiegen, tritt die letztere nur vereinzelt auf, z. B. bei Dan gast am Jadebusen, sowie auf Hamburger Gebiet im Amte Ritzebüttel.
Auf den flachen Sanden der Inseln bes. Norderney trifft man, vom Meere her gerechnet, zunächst Triticum junceum, das viel Feuchtigkeit erfordert und Seewasser-Überschwemmungen gut vertragen kann. Auf dem Dünenlande findet es sich nur an den größere Feuchtigkeit haltenden Hängen. Nach Reinke soll diese Pflanze die Dünenbildung beschleunigen. Das trifft nach Focke an den südlichen Nordseeküsten nicht zu. Dieses Gras kann sich gegen Dünensand nicht wehren, weil es nicht, ■wie die anderen Dünengräser, durchwächst und auch sehr locker steht, sodaß hinter den Halmen keine Sandanhäufungen stattfinden. Die Dünenbildung hängt nach Focke wesentlich von Luftbewegungen ab, die verschiedene Geschwindigkeit und Richtung besitzen. Das wichtigste Dünengras ist Ammophila, das große bindende Kraft hat und durch den Sand hindurchwächst. Sonst findet sich auf den flachen Sanden nur noch Cakile; weiterhin trifft man solche Gewächse, die keine häufigeren Überschwemmungen vertragen.
Auf den Watt- und Schlickküsten wächst Zostera nana, kein eigentliches Landgewächs, das täglich mindestens 16 Stunden,