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torum, Kocleria cristata, Carox silvatica, Luzula silvatica, Melica nutans und uniflora.
Privatdocent Dr. Fr. Westhoff gab eine Reihe floristischer Eigentümlichkeiten der Baumberge, deren Mitteilung anderen Orts erfolgen soll.
Aus einem eingehenderen Vortrage von Prof. Dr. II. Landois „Uber die Naturgeschichte der Rhizomorphen" möge das Wesentliche hier folgen:
„Einen der reizendsten Lichtblicke, in des Wortes eigentlicher Bedeutung', bietet im düsteren unterirdischen Betriebe der Bergwerke die Beobachtung der Rhizomorphen. Diese bilden ein braunes verästeltes Gelade von Pilzen, welche an ihren spitzen Enden ein magisch phosphoreszierendes Leuchten hervorbringen. Das Gehölz der Einfahrtsschächte, die Pfosten und Planken der Stollen sind häufig damit überzogen, und bei ausgelöschtem Grubenlicht funkeln die Vegetationsspitzen dieses Pilzgefädes wie tausend und abertausend Glühlichterchen in die Finsternis hinein. Hartig in Eberswalde hat zuerst beobachtet, dass diese Rhizomorphen in die Wurzeln der Pichten und Tannen eindringen, den sog. Wurzelkrebs derselben erzeugen, der weiter in die Kambialschichten dieser Pflanzen eindringend, dieselben zum Absterben bringt. Als fruktifizierondes Gebilde zeigt sich dann an der Aussenwelt ein Hutpilz, der Agaricus inelleus. Breleld ist es gelungen, aus den Sporen dieses Hutpilzes wieder Rhizomorphen, Rhizomorpba subterranea, auch Hallimasch genannt, zu züchten. Brefeld — nicht Koch — ist der Entdecker der Beinkulturen der Pilze. Er säete in ein Pflaumendekoki die Sporen. Aus ihnen entwickelte sich zunächst ein sehr zartes Pilzgefädo (My- celium), welches bald die Rhizomorphen zur Entwickelung brachte, die im Dunkeln dasselbe imposante Schauspiel des Leuchtens in der Studierstube hervorbrachten, wie in den Schachten der Erdtiefen. Wurden diese Rhizomorphen mit Wurzelenden einer Tanne in Berührung gebracht, so wuchsen sie in letztere hinein und brachten schliesslich den oben genannten Hutpilz wieder hervor.
Es war hiermit Brefeld gelungen, zum ersten Male die Entwickelungs- geschichte eines unserer grösseren Hutpilze völlig aufzuklären, was bisher hei der Grösse der Objekte nicht: gelungen war.*)"
Herr Dr. Lohmann (Emsbüren) übersandte einen merkwürdigen Rettig:
Derselbe war im Innern buhl; oben zum Blätterherzen hin hatte er eine Öffnung und in diese waren mehrere junge Blätter hineingewachsen. Da diese unten keinen Ausweg fanden, hatten sich die Blätter wieder nach oben gekrümmt, um ans Tageslicht zu gelangen. — Wir haben das merkwürdige Gewächs in Alkohol der Schausammlung einverleibt.
*) Vgl. Dr. Oscar Brefeld. III Heft: üasidiomyceton I. Leipzig 1877. S. 136-173. mit Tafel X u. XI.