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Jahres-Bericht

Condoriholz, aus Ost- und Westindien; erstere Sorte liegt vor, angeblich von einer Erythrina oder von Adenanthera Pavonia, welcher Baum Con- dori heisst und in Ostindien und Brasilien wächst.

Es ergiebt sich aus diesen gedrängten Mittheilungen über die Ab­stammung der zum Theil schon so lange Zeit im Handel befindlichen Nutzhölzer, dass hier noch viel zu berichtigen ist; von folgenden ist sie aber fast völlig unbekannt:

Das im Handel so viel verbreitete Königs- oder Ficatinholz, Royal- wood (Coereboeljeholz aus Fernambuco, Cayenne, Madagascar und China), angeblich von einer Dalbergia;

Bagott-Holz, angeblich aus Brasilien, nach Guibourt aus Cayenne, ähnlich dem Jacaranden- und brasilischen Rosenholz;

Amaranth-Cayenne-Holz, blaues Ebenholz, auch Luftholz, weil es an­fänglich röthlich-grau, dann dunkelrolh und zuletzt veilchenblau und pur­purviolett wird; über Hamburg aus Surinam, angeblich von einer Nis- solia oder Copaifora;

Lettern-, Buchstaben- oder Schlangenholz, Sito-oh-balli oder Bourra- bourra aus Surinam oder Guyana, nicht zu verwechseln mit dem von diesem verschiedenen, mir echt vorliegenden Schlangenholz der Strych- neen, Strychnos colubrina;

Iri-bia-brancaholz aus Brasilien;

Nymphenholz aus Afrika;

Palmiraholz, Kornährenholz, aus Brasilien (Sebopira Roicdichiii) ; Tuquiholz aus Guyana;

das sogenannte Tulpenholz der Engländer, brasilianisches Rosenholz, ein prachtvolles Holz, wohl von einer Leguminose.

Das Rosenholz von Martinique soll von Gordia scabra Desf., das der Antillen angeblich von Amyris balsamifera, das oslindische vielleicht von Dalbergia latifolla Roxb. kommen.

Das gleichnamige gelb-wcisse, nach Bosen riechende Holz stammt von Convolvulus scoparius auf den kanarischen Inseln, früher officinell, ob auch anderweitig im Handel, ist mir Unbekannt. Die holzige Wurzel des bei uns cultivirten C. canariensis riecht rosenartig.

Mit dem Namen Eisenholz werden verschiedene überaus harte und feste Hölzer in vielen Gegenden der Tropen belegt, selbst ein Palmen­holz, wie ich oben anführte. Das gewöhnlichste des Handels ist das südamerikanische oder brasilianische, von rothbrauner Farbe, von Guna- mara, ob von Genipa amerhana oder brasilim-iis, oder von Xanthoxylon hiemah St. Hil. (so variiren die Angaben), kann ich nicht entscheiden. Verwandt damit erscheint das oben schon genannte Eisenviolettholz, ebenfalls aus Brasilien.

Das Ceylonische Eisenholz wird abgeleitet von Mema ferrea L., einer Guttifere; das von Cochinchina von einer Cassiee, Baryxylum rvfum Lour.;