der Schles. Geseüsch. f. vaterl. Cultur.
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Stellaria Frieseana Seringe. In den Waldgegenden der Kosehentiner Herrschaft, entlang der polnischen Grenze, sehr verbreitet und viel bän- figer als S. graminea. Die Exemplare von trockenen Waldhauen zwischen Olszyn und Sumpen sind sehr hellgrün, fast gelblichgrün, und nur 1 '/ 2 bis 3"' hoch, während die auf schattigeren Stellen und in Waldsümpfeii, unmittelbar an der russischen Grenze hinter Dembowagora gesammelten dunkler grün und 1 — 1 y a ' hoch sind.
Carex limosa L. In Torfmooren („Smuga") des Liszwartathales zwischen Boronow und Niederhof bei Koschentin in Gesellschaft von C. dioica, paradoxa und Eriophorum yracile in Menge und mit prachtvoll entwickelten Früchten. Zweiter Standort in der oberschl. Ebene.
Drosera rotundi/olia x anglica Schiede (D. obovata M. Koch). Eben- dort ziemlich häufig mit D. anglica und rotundi/olia. Dritter schlesischer Standort. D. anglica findet sich auch, obschon seltener, in den Liszwarta- mooren bei Hadra.
Adonis flammea Jacq., welche ich bei Oppeln zuerst 1858 entdeckte, habe ich auch im Marz d. J. wieder an mehreren Stellen am Moritzberge gesammelt. Mein Freund, der Gymnasiallehrer Baumann in Oppeln, fand sie auch an einem neuen Standort am Wege nach Kempa in sehr schönen Exemplaren mit Amgallis caerulea und Bup'eurum rotundi/olium. Diese schöne Pflanze, die auch anderwärts Kalkboden liebt, gehört mit den eben genannten Arten und Thlaspi per/olialum, Fitmaria Vai/Iantii etc. zu den charakteristischen Eigenthümlichkeiten der Oppelner Muschelkalkflora und ist hier sicher einheimisch, während sie um Breslau, wo ich sie nur einmal bei Oltaschin fand, gewiss nur eingeschleppt war.
Herniaria hirsuta L. Bereits im März 18G3 auf sandigen Brachen um Zamislau bei Rybnik aufgefunden, woselbst im August abermals beobachtet; in dortiger Gegend indess nur an dieser Stelle; spärlich auch auf Brachen am Weetfusse des Wyssokagora, Kreis Gross-Strehlitz (August 1863). Es ist merkwürdig, dass diese Art , deren Standorts - Areal in Oberschlesien am rechten Oderufer ein bedeutendes ist (Rybnik, Mvslo- witz, Tarnowitz, Tost, Leselmitz, Gr.-Strehlitz), in den Sandgegenden des mittleren Schlesiens, z. B. im ganzen Breslauer Regierungsbezirk, zu fehlen scheint, da sie an der Westgrenze der Provinz und noch häufiger in den zunächst angrenzenden Theilen der Mark (Sommerfeld, Sehwiebus etc.) wieder erscheint.
Maha rotundi/olia X neglecta Lasch (J/. adulterina Wallroth. Erster Beitrag zur Flora hercynicd). Unter den Eltern um Breslau fast überall, wo dieselben unter einander vorkommen, so in Hundsfeld (hier zuerst 1859 beobachtet), Rosenthal, Oltaschin (um die Kirche), Gräbschen, Op- perau; von letzterem Standorte rühren die vorliegenden Exemplare her. In der Mehrzahl der Fälle hielten die Bastarde in der Grösse und Form der Kronenblätter zwischen den Stammeltern genau die Mitte, die Früchte dagegen habe ich stets netzig-runzlig wie bei M. rotundi/olia, nur etwas