der Schles. Gesellsch. f. ratcrl. Cultur.
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faltet sind, so z. B. am Striegauer Streitberge, auf der Serpentinkette südlich vom Zobten und auf den Frankensteiner Serpentinbergen (Groch- und Harteberg).
Glyceria plicata Fries ß nemoralis. Mit diesem Namen erlaube ich mir einstweilen eine Pflanze zu bezeichnen, welche in schattigen, quelligen Waldsümpfen des Trebnitzer Hügelzuges oft in grosser Anzahl vorkommt, und sich auf den ersten Anblick von der normalen Pflanze allerdings so auffallend verschieden darstellt, dass man in ihr wohl eine verschiedene Art vermuthen könnte, wofür auch die ungewöhnlich kurze Dauer ihrer Blüthezeit (etwa vom 15. Juni bis 5. Juli) zu sprechen scheint. Das hauptsächlichste Unterscheidungsmerkmal ist die Kleinheit und Armblüthig- keit der Aehrchen; dieselben sind bei einer durchschnittlichen Länge von nur 2'" ungefähr 5— 7 blüthig. Die Rispe hängt schon vor der völligen Entwickelung der Blüthen schlaff über, während dies bei der gewöhnlichen Form erst nach der Blüthezeit zu geschehen pflegt. — Ich ver- muthete ursprünglich in dieser Form eine der nordischen Glycerien, allein nachdem ich Andersons meisterhaftes Werk: »Gramineae Scandinaviae," verglichen, habe ich mich überzeugt, dass die vorliegende Pflanze zu keiner der in jenem Werke beschriebenen Arten gehören kann. Ich werde diese eigenthümliche Pflanze im kommenden Jahre genau zu beobachten suchen und seiner Zeit über sie Bericht erstatten.
Bis jetzt habe ich sie gefunden: 1) in den Waldsümpfen am Westrande des Trebnitzer Buchenwaldes, woselbst sie sehr zahlreich in Gesellschaft von Carex remoia, panivulata etc. vorkommt; 2) in den Sitten bei Obernigk sehr sparsam, endlich 3) in einem quelligen und schattigen Sumpfe östlich vom Dorfe Obernigk gegen Cawallen mit Equisetutn Telmateja.
Scirpus mucronatus L. Blühende Exemplare von Radziunz bei Tra- chenberg.
Juncus glaucus x efusus Schnitzlein et Frickhinger (.7. diffusus Hoppe). Ebendaselbst und an mehreren Stellen am Wege nach Oltaschin bei Breslau, schon dicht hinter Neudorf beginnend.
Ononis procurrens Wallroth. Am Weinberge bei Leubus, Anfang Juli 1862 bereits im Verblühen begriffen. In der Mark häufiger.
Verbascum thapsiforme x Lychnitis Schiede. Zwischen Obernigk und Heidewilxen; bei Breslau ziemlich zahlreich unter den Eltern.
Alisma Plantago L. ß lanceolatum. In Zwergexemplaren auf feuchtem Sandboden am Ufer der Waschteiche am Lehmdamme. Bei der Mehrzahl der Exemplare ist die schon sehr schmale Blattplatte weit weniger lederartig als bei der Normalform, an einzelnen schon zarthäutig und durchscheinend, wie bei der Var. graminifolium, aber nicht verlängert.
Tragopugon major Jq. Diese bei uns seltenere Art, welche meist nur in vereinzelten Exemplaren beobachtet wurde, fand ich sehr zahlreich an den Rändern der Weinberge am hohen Oderufer bei Leubuu.