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3 Fuss Abstand in 2 Reihen und giebt nur bei anhaltender Dürre wöchentlich zweimal kräftig Wasser. Jede Pflanze verlangt, wenn sie die Höhe von 1 y a Fuss erlangt hat, ein .Pfählchen von mindestens 3 Fuss Länge und bei fernerer Entwickelung öfteres Anbinden, ihr üppiger, stämmiger Wuchs und die Last der sehr gross werdenden Früchte be­dingen dies.

Zum Anbau für wivthschaftliche Zwecke wähle man von den ran­kenden nur rothe mehr grossfrüchtige Sorten.

Wenn ich oben die Vermuthung aussprach, dass Unkenntniss haus- wirthsehaftlicher Verwendung der Früchte beider hier genannter Solaneen, deren so äusserst seltenen Anbau in Deutschland verhindere, so halte ich mich nun aber auch verpflichet in Folgendem einige hier sehr gebräuch­liche Zubereitungsweisen derselben zu allgemeinerer Kenntniss zu bringen.

Solanum esculentum. Eierfrucht. 1. Methode. Nachdem man eine beliebige Quantität recht fettes Rind- und Hammelfleisch ziem­lich weich gekocht hat, nehme man drei Mal so viel Eierfrüchte, nicht an Gewicht, sondern an Volumen, schneide sie in l / 4 Zoll dicke Scheiben, lasse sie in kochendem Wasser abbrühen und gebe, nachdem das Wasser abgegossen, sie schichtpnweise mit dem Fleische in ein Kasseroll, fülle so, dass das Ganze knapp bedeckt ist mit Bouillon auf und lasse es langsam weich kochen. Wer Freund von Pikantem ist, staube die fer­tige Speise noch mit einer Messerspitze voll pulverisirtem türkischem (spanischem) Pfeffer (Capskum annuum) ein. Zu dieser Speise darf man nur kleine und Mittelfrücht'e nehmen.

2. Methode. Faustgrosse, aber nicht zu alte Früchte, die man leicht an ihrer Elasticität von den alten, festen, lederartig anzufühlenden unterscheiden kann, behandle man ohngefahr so wie einen auszuhöhlen­den Kürbis und lasse in der Rundung das Fruchtfleisch einen Finger dick stehen; einen Theil der herausgenommenen Masse hacke man mit 2 Theilen möglichst fettem Kalb- oder Hühnerfleisch (auch alle andern Fleischsorten sind zulässig aber nicht so fein) zu einem Brei, mische einen 4. Theil von feingeschnittenen Zwiebeln zur Hälfte mit gutem ungekochtem Reis, menge dies Alles gut gepfeffert und wenn das Fleisch zu mager ist, mit etwas Butter oder Fett versehen, durcheinander und fülle die ausgehöhlte Frucht damit an. Der früher scheibenartig abge­schnittene mit Stiel versehene Deckel wird mittelst einiger geschmack­loser Holzstifte (Stifte von Tannen- oder Kiefernholz würden die ganze Speise verderben) wieder auf die gefüllte Frucht befestigt. So aufrecht stehend gebe man Frucht an Frucht bis das Kasseroll voll ist, giesse dann Wasser, oder besser Bouillon darüber und lasse das Ganze, mit einem Deckel gut verschlossen, langsam, mindestens 2 Stunden, dunsten. Es ist dies eine der feinsten Speisen.

3. Methode. Man nehme ältere Früchte von der Grösse eines