38
warme Stelle, am besten auf den Saud des Vermehrungsbeeles. Nachdem dies geschehen ist, werden würfelförmige Rasenstücke von etwa 3 Zoll Quadrat, bereitet und in deren innere erdige Flache kleine Gruben ausgeschnitten. Die so zubereiteten Rasen werden nun in die Erde des Kastens so weit eingesenkt, dass sie in gleicher Höhe mit der Erde stehen; haben die in Moos gelegten Melonensamen kleine Keime getrieben (lang dürfen die getriebenen Keime nicht werden), so wird mit dem Auslegen der Samen begonnen. Zu diesem Zweck werden die kleinen Aushöhlungen der Rasenstücke bis zur Hälfte mit sandiger Mistbeeterde angefüllt, die angekeimten Samen zu 2 oder 3 Korn auf dieselbe gelegt und der übrige Raum vollends mit derselben Erde ausgefüllt. Nach einigen Tagen, wenn die jungen Pflanzen zum Vorschein gekommen sind, ist es gut, noch einige Linien hoch sandige Erde über das ganze Reet aufzutragen; es hat dies den Zweck, dass die Pflanzen kräftiger sich entwickeln und das Wurzelvermögen ein reichlicheres wird.
Die Rehandlung der heranwachsenden Pflanzen beschränkt sich auf das nöthige Giessen und Lüften, bei Ersterem muss jedoch sehr vorsichtig verfahren werden, wogegen Letzteres, der Abhärtung der Pflanzen wegen, etwas reichlicher angewendet werden kann, als wie bei den der Fenstercultur unterworfenen Pflanzen geschieht.
Etwa um den 20. April wird das zur Melonenctiltur bestimmte Land tief und locker umgestochen, und in 5 Fuss breite Beete getheilt. In der Mitte dieser Beete werden je 10 Fuss von einander entfernt, 3 Fuss breite und eben so tiefe Löcher gegraben, diese mit Laub oder Pferde- mist angefüllt und festgetreten und darauf die ausgegrabene Erde in Hügelform so aufgebracht, dass die obere Fläche des Hügels 3 Fuss Durchmesser erhält. Auf diese Hügel werden kleine Holzkästchen gestellt, dieselben sind einfach aus Brettern zusammengenagelt und haben eine Länge von iy a Fuss und eine Breite von ca. 2 Fuss, die Höhe des über die Erde ragenden Theiles beträgt 8 Zoll, die des unteren in die Erde einzusenkenden etwa 5 Zoll. Da zu diesen Kästchen Brettstückc taugen, welche sonst kaum noch Verwendung linden, so braucht man sich nicht genau an die hier vorgeschriebenen Masse zu binden, wenn nur die Kästchen so gross sind, dass die Pflanzen ohne zu grosse Beengung sich darin ausbreiten können.
Wenn es die Witterung erlaubt, so kann schon zu Ende des Monat April oder in den ersten Tagen des Mai mit dem Auspflanzen der Melonen- pflanzen begonnen werden, wobei es sehr vortheilhaft ist, da wo die jungen Pflanzen hin zu stehen kommen, die Erde mit etwas sandiger Mistbeeterde zu mischen. Die Pflanzen werden nun mit möglichster Schonung des Rasenballens aus dem Kasten gehoben, und ohne Zer- theilung auf ihre bereiteten Plätze, bis an die Sameulappen in die Erde