MITTEILUNGEN

des

BADISCHEN BOTANISCHEN VEREINS.

ij» ßQ Erscheinen in zwanglosen Heften, welche allen Mit- 1}!U||

gliedern unentgeltlich durch die Post zugeschickt werden. * 1

Inhalt: Dr. Schatz, f Pfarrer Fidel Brunner. A. Kneucker, Nochmals Carex praecox Jacq. var. distans Appel. Vereinsbibliothek. Geschäftliche Mitteilungen.

A,

f Pfarrer Fidel Brunner.

Von Dr. Schatz in Geisingen.

Lm 28. September dieses Jahres entschlief in Ballrechten bei Staufen unser hochverehrtes Ehrenmitglied Herr Kammerer und Pfarrer Fidel Brunner, einer der eifrigsten und verdienstvollsten Erforscher der badischen Flora. Wir erfüllen eine Pflicht der Dankbarkeit, indem wir in unserenMitteilungen" dem Verblichenen ein Gedenkblatt widmen.

F. Brunner wurde am 11. April 1809 in Neustadt geboren, wo sein Yater Arzt war. Seine Vorstudien machte er in Donau- 8chingen und in Freiburg. In letzterer Stadt absolvierte er auch seine theologischen Studien und zwar mit vorzüglichem Erfolge, wie die noch vorhandenen Zeugnisse seiner Professoren beweisen. Im Jahre 1832 wurde er zum Priester geweiht und kam dann als Vikar nach St. Trudpert im Münsterthal, wo er vier Jahre thätig war. Von dort wurde er nach Mundelfingen bei Donaueschingen versetzt, wo er als Kaplan und Pfarrverweser zehn Jahre zubrachte. 1847 erhielt er die Pfarrei Pfohren, welcher er zwanzig Jahre hindurch als Seelsorger vorstand. Daselbst wurde er zum erzbischöflichen Dekan sowie zum Schuldekan ernannt, welches ehrenvolle Amt er zwölf Jahre lang zum Segen der Schulen verwaltete. 1867 bezog Brunner die Pfarrei Ballrechten und verblieb dort bis zu seinem Tode, zweiundzwanzig Jahre. 1882 feierte der ehrwürdige Greis sein fünfzigjähriges Priesterjubiläum, bei welchem Anlass 1 er von S. K. H. dem Grossherzog durch den Orden vom Zähringer Löwen ausgezeichnet wurde. Drei Monate vor seinem Tode stellte sich Appetitlosigkeit; ein, welche durch ärztliche Kunst leider nicht ge-