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darüber wird jeder Gärtner der sich mit der Cultur von Gurken und Melonen in Frühbeeten zu beschäftigen hat, Auskunft zu geben wissen.

Vor einigen Jahren hatten auch meine Gurken-Frühbeete unter jenem Uebel zu leiden und keines der mir bekannt gewordenen Gegenmittel wollte Abhilfe bringen. Da erfuhr ich von einem Collegen, dass er die Blattläuse sehr leicht vertilge, wenn er einen Theil gewöhnliches Brennöl in ohngefähr 12 Theile kochendes Wasser giesse, dies gehörig durch ein­ander schüttle, die Mischung erkalten lasse und sodann nach abermaligem Durcheinanderschütteln seine Gurken- oder Melonenpflanzen damit über­brause.

Erfreut, ein so wenig kostbares und ohne besondere Mühe anzuwen­dendes Mittel erfahren zu haben, bereitete ich mir den angeratlienen Guss, musste aber mit demselben die bittere Erfahrung machen, dass mit den Blattläusen auch meine Gurken abstarben. Zum Glück hatte ich dies trügerische Mittel nur in dem am stärksten mit Blattläusen befallenen Kasten versucht.

Als im folgenden Jahre, in der zweiten Hälfte des April, bis wohin die Gurken in meinen Frühbeetkästen ganz vorzüglich schön standen, auch schon viele Früchte angesetzt hatten, trotz verdoppelter Aufmerk­samkeit und schon reichlich gegebener Luft, ich dieselben zu meinem Schrecken dennoch eines Tages unerwartet mit einer noch nie gesehenen Menge von Blattläusen befallen fand, war meine Noth gross; den von so unglücklichem Erfolge begleitet gewesenen Oelguss wollte ich nicht noch­mals anwenden und dennoch mussten die gefährlichen Gäste schleunigst vertilgt werden, wenn ich ihnen meine schönen Gurken nicht in kurzer Zeit zum Opfer fallen sehen wollte. In aller Angst und da mir, ausser jenem, irgend welches andere Mittel nicht bekannt war, nahm ich meine Zuflucht zu Holzasche, siebte dieselbe sehr fein und als am anderen Morgen heller Sonnenschein, wenigstens bis Mittag vorauszusehen war, äscherte ich damit die Gurkenkästen stark ein, hielt sie bis Mittag fest geschlossen und gab dann erst ganz wenig Lull und Schatten um die Pflanzen vor Sonnenbrand zu schützen. Schon hierbei bemerkte ich zu meiner Freude eine grosse Menge Blattläuse todl am Boden liegend. Gegen Abend wurden die Pflanzen mit lauem Wasser stark überbrausl und die Fenster dicht geschlossen. Andern Morgens, als ich die Beete wieder untersuchte, fand ich säminlliehe Blattläuse todl. Zwei Tage später wiederholte ich, obschon ohne sichlbare Veranlassung dazu, diesen Versuch. Meine Gurkenkästen blieben von der Zeit an rein, ich hatte reichlichen Früchte-Ertrag und glaube somit dieses in späteren Fällen wieder mit Erfolg von mir angewendete Mittel bestens empfehlen zu können; derselbe mag wohl durch die Dämpfe, welche sich aus der mit lauem Wasser über­brausten Holzasche (?) entwickelten und durch Fensterschluss in den Kästen zurückgehalten wurden, veranlasst worden sein.