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97,9 %. Bei der Keimfähigkeitsprüfung ergaben drei Proben infolge großer Hartschaligkeit nur 55, 66 und 70 o/g keimende Samen, bei den übrigen (17) darauf untersuchten Proben schwankte die Keimfähigkeit von 8197 % und betrug, im Mittel 90,3 %. Da auch bei ihnen die niedrigeren Ziffern in der Mehr­zahl der Fälle durch entsprechende Hartschaligkeit der Samen be­dingt waren, so konnten alle Proben als den Anforderungen ge­nügend bezeichnet werden. Bei dieser Gelegenheit sei übrigens schon jetzt hervorgehoben, daß die in der Pfalz und in Franken im Berichtsjahre geernteten Luzernesamen, die erst im Frühjahre 1906 zur Untersuchung gelangten, zum Teil eine ganz ungewöhnlich hohe Hartschaligkeit (bis zu 50 %) aufwiesen.

Vier von der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft zur Prü­fung auf ihren Anbauwert eingesandte Luzerneproben, von denen drei aus Chile, eine aus Neapel stammten, wurden im Versuchs­garten der Anstalt ausgesät. Schon im Herbst 1905 fiel der Ver­gleich sehr zugunsten der Neapeler Saat aus. Unter den drei chilenischen Saaten stand jene am besten, die infolge hoher Hart­schaligkeit nur 66 o/o Keimfähigkeit besaß, während die beiden anderen zu 70 und 91 o/o keimten. Im Frühjahre 1906 trat die Überlegenheit der Neapelor Saat noch mehr hervor; sie bildete einen geschlossenen Bestand und unterdrückte dadurch fast sämtliches- kraut. Unter den chilenischen Saaten war gerade jene mit 91 o/g Keimfähigkeit fast vollkommen ausgeblieben, während die beiden anderen, infolge von Hartschaligkeit mangelhaft keimenden Proben mindestens einen geringen Pflanzenbestand aufwiesen, vielleicht gerade dadurch, daß die hartschaligen Samen den Winter über­dauerten und im Frühjahre zum Keimen gelangt waren. Es ist dies ein neuer Beweis dafür, wie vorsichtig man namentlich bei der Beurteilung hartschaliger Samen sein muß und wie falsch es wäre, selbst bei Samen gleicher Herkunft, namentlich aus einem so ausgebreiteten Gebiete, wie Chile, den Wert der Saaten ledig­lich nach der Keimfähigkeit zu beurteilen.

Neun Proben Gelbklee, Nsckleago lupulina, waren von guter Frische und Reinheit; nur eine Probe hatte 25 o/o hart- schalige Körner. Von zwölf anderen Kleearten: zwei Wund­klee, sechs Schotenklee, zwei Bocks Hornklee, einem blauen Steinklee und einer Kleemischung ist nur ein Sumpfschotenklee, Lotus uliginosus, mit