Monat

Nr. 10.

September.

Der erfahrene Führer

im Haus- und Klumeugarlen.

Monatsschrift, herausgegeben unter Mitwirkung vieler Garten- und Blumen­freunde von M. Kaechtold, Gärtner in Andelfingen (Zürich).

(Alle Rechte Vorbehalten.)

Abonnementsprei»: Jährlich 2 Frkn. FLr's Ausland mit Portozuschlag.

Inhalt de» X. Kelle»: Der Gartenbau und seine Stellung zu »en verschiedenen Künsten und Berufsarten. Die Trockenheit von 1888 Ein Reservoir zu doppeltem Zweck. Die Kultur der Erdbeeren (Forts.). Kleine Mittheilungen. Fragen und deren Beantwortung. Monatskalender (September).

Der Kartenöau und seine Stellung zu den verschiedenen Künsten und Werussarten.

i.

Der Gartenbau oder dieGärtnerei" wurde und wird noch von Vielen zu den Künsten gezählt, daher auch der Name Kunstgärtner, und dieseKunst" in Verbindung mit Handel gebracht, wurde und wird gegenwärtig nochKunst- und Handelsgärtnerei" genannt; mit wie viel Recht werden wir z. Th. aus nachfolgenden Artikeln leicht schließen können.

DieGärtnerei" ist schon so alt wie die Menschheit, wie wir auf Seite 5 (Heft I.) dieser Monatsschrift unter der Ueberschrift:Ge­schichte und Bedeutung des Gartenbaues" auseinandergesetzt haben und man kann mit Recht behaupten: So innig wie der Gartenbau ist keine Wissenschaft und Kunst und kein Beruf noch Gewerbe mit dem mensch­lichen Leben, seinem Sinnen und Denken, seinen Freuden und Leiden verknüpft. Kaum kann der junge Weltbürger etwas in seinen kleinen Händen halten, so hat er seine Freude an den Blumen und weiln er auch, um zu zeigen, daß er auch schon etwas zuwege bringe, sie zer­zaust, so hat er sie doch von Tag zu Tag lieber und bald pflegt er sie mit allem Zartgefühl, welches den Kindern eigen ist. Wenn er dann später hinausgeworfen wird in's wilde Leben, wie heimeln ihn da die altbekannten Blumen an und wie gerne trägt er eine seiner Lieblingsblumen an der Brust oder auch im Mund und wenn er wie­der zurückkommt in seine Heimat, wie freundlich spricht ihm jedes Blümchen zu und vollends an seinem schönen Feste, dem schönsten seines Lebens, spielen auch die Blumen ihre Hauptrolle. Noch manch­mal das Leben hindurch, an Geburts- und Namenstagen und schönen Festen aller Art, tragen die Blumen das Ihrige zur Hebung seiner