Monat
November.
ÜT.J2.
Der erfahrene Führer
im Hans- und Klnmengarten.
Monatsschrift, herausgegeben unter Mitwirkung vieler Garten- und Blumenfreunde von M. Kaechtold, Gärtner in Andelfingen (Zürich).
(Alle Rechte Vorbehalten.)
KVonnemcntspreis: Jährlich 2 Frkn. — FÜr's Ausland mit Portozuschlag.
Inhalt des XU. «Heftes: Der Schneefall im September 1885. — Die kantonale Ausstellung in Wädensweil. Tie thurgauische Ausstellung in Weinfelden. — Was uns die Ausstellungen lebren. — lieber die Einerntung und Ueberwinterung der Gemüse. — Der Herbüstor. — Kleine Mittheilungen. — Fragen und deren Beantwortung. — Monatskalender (November).
Der Schncefass im Septemöer 1885.
Der Jahrgang 1885 gehört zu den außerordentlichen und für den Gemüsebau uugünstigen. So schön auch der erste Frühling und so wunderbar der Herbst war — wir hatten eben doch nur 3 schneefreie Monate — denn Mai und September sogar brachten diesmal Schnee! In der That, ein sonderbarer Jahrgang und voller Extreme. Schon der Frühling brachte uns abwechselnd heiße Sommertage und winterliche Kälte, sogar im Hochsommer hatten wir nebst oft fast unerträglicher Hitze einzelne kalte Nächte mit Reif, und beinahe in ganz Deutschland brachte der Frost großen Schaden. Wenige Tage vor dem letzten Schneefall hatten wir auch hier noch über 30 Grad Wärme am Schatten, und war uns daher der schroffe Temperaturwechsel und vollends der Schnee selbst ganz unerwartet gekommen. Seit Menschengedenken hat es eben im September hier noch nie geschneit. Im Winter 1852—1853 fiel der erste Schnee erst am 19. Januar, und der früheste Schnee fiel am 4. Oktober 1867. Sonst aber brachten gewöhnlich erst die Monate November und Dezember eigentlichen Schnecfall, so daß das Jahr 1885 eine förmliche Ausnahme macht. Trösten wir uns daher mit der Wahrscheinlichkeit, daß viele Jahre vergehen werden, bis wieder einmal der Herbst uns eine solche Ucberraschung bringt.
Auch der allzu ausgiebige Regen ist für diese Jahreszeit eine große Seltenheit und wird so bald wohl nicht wieder eintreffcn. Der „Führer" hat zwar schon im September befürchtet, es möchte nach der großen Trockenheit mehr Regen geben als uns lieb sei, wie er dies auf Seite 155 gesagt hat. Aber wie wir uns jetzt zu verhalten haben, das ist eine Frage, ans welche wir nun cintreten wollen. Bei