Monat
Mär?.
feil
Der erfahrene Iüßrer
im Daus- und Dlmnengarten.
Monatsschrift, herausgegeben unter Mitwirkung vieler Garten- und Blumenfreunde von W. Kaechtild, Gärtner in Andelfingen (Zürich).
(Alle Rechte Vorbehalten.)
Inhalt des IV. Keftes: Zur Frühlingsbestellung des Gartens. — Ueber die Blumen, ihre Farben, ihren Werth und ihre Verwendung. — Ueber die Auswahl der Blumen! — Kleine Mittheilungen. — Fragen und deren Beantwortung. — Monatskalender (März).
Zur ArMingsöestessung des Kartens.
Wie jeder rechte Führer seine Mitreisenden vor allen gefährlichen Stellen warnt, so inöchte auch der „Führer im Haus- und Blumengarten" seine lieben Reisegefährten auf die Gefahren anfmcrksam machen, welche der vielbesungene „Lenz" in-sich birgt.
Wie eine schöne Rose förmlich zum Abpflücken verlockt und dann den unvorsichtigen Blumenfreund oft mit ihren Dornen verwundet — oder wie eine junge glatte Eisfläche den unerfahrenen Schlittschuhläufer leicht verlocken kann, sich der Gefahr auszusetzen, so kann auch der junge Lenz cs mancher Gartcnfreundin „anthun" resp. sie verleiten, ihr Gärtchen anzurüstcn und anzusäen. Wie können wir's ihr verdenken? Geht doch ihr Vorrath ast Wintergemüsen allmälig zu Ende und was noch da ist, verdient oft kaum, gekocht zu werden. Es ist eben ein großer Fehler, welcher leider noch so vielfach gemacht wird, zähe Bohnen zu dörren und schlechte Gemüse zu überwintern. Fast allgemein werden im Herbst alle alten Kohlraben, aufgesprungene Kabisköpfc, hohle Rettige u. s. w. in den Keller gebracht — und das soll dann der „Wintcrvorrath" sein. So wenig man aber zähe Bohnen dörren und werthlosen Hausrath aufspeichern soll, so wenig sollte man schlechte Gemüse überwintern, denn sie lohnen ja nicht einmal die Mühe des Ueberwinterns, geschweige die des Zubcreitens und Kochens.
Junge, zarte Kohlrabi, schöne, glatte Rübli, feine, halbgcwachsene Bodenkohlraben, Rettige, Rahnden u. s. w. soll man überwintern, diese lohnen auch die Mühe, denn das sind dann Gemüschcn, so zart und butterweich, daß es für die Hausfrau eine so große Lust zum Kochen, wie für die Tischgenossen zum Genießen ist. Aber eben, wenn solch' gute Gemüschcn fehlen — und die harthölzernen alten