Monat

Der erfahrene Äußrer

rrn Daus- und Blumengarten.

Monatsschrift, herausgegeben unter Mitwirkung vieler Garten- und Blumen­freunde von M. Üaechtatd, Gärtner in Andelfingen (Zürich).

(Alle Rechte Vorbehalten.)

Anhalt des V. Kelter: Anssaat und Pflanzung der Gemüse. Kleine Mittheilungen. Fragen und deren Beantwortung. Monatskalender (April). Briefkasten der Re­daktion. Tadelte über die AnSsaat und Ernte der Gemüse, resp. Zeit der Verwendung rc.

Aussaat und Pflanzung der Kemüse.

Die Aussaat sollte erst vorgenommen werden, wenn der Boden abgetrocknet, gehörig erwärmt und kein Frost mehr zu befürchten ist. Man warte daher ruhig die rechte Zeit ab und beschütte inzwischen die Beete noch einige Male recht tüchtig nüt Gülle, was ganz ent­schieden mehr nützt, als eine 34 Wochen zu frühe Aussaat. Ist dann der rechte Zeitpunkt gekoimnen, so werden die Beete schön aus­geebnet und angesät.

Der Samen sollte immer nur ganz dünn gesät werden und zwar am besten gleich an Ort und Stelle in Furchen oder Füreli, mit einer leichten Bedeckung von Moor- oder Torferde. In diesen Furchen bleibt nämlich der Samen gleichmäßig feucht, ist besser ge­schützt vor rauhen Winden und kann die keimende Saat auch gegen etwaige Kälte (mit Tüchern, Strohmatten und dergl.) besser, d. h. ohne die jungen Pflänzchen zu beschädigen, gedeckt werden. Ebenso wichtig ist aber, daß die Sonne in diesen Furchen inehr Wärme ent­wickelt; denn Feuchtigkeit und Warme sind die beiden Grundbe­dingungen zur Keiinung aller Samen.

Nach der Keimung, resp. zum spätern Wachsthum und Ge­deihen sind sodann nebst Wärme und Feuchtigkeit noch erforderlich: Luft, Licht und Nahrung, als die wesentlichsten Bedingungen zur fröhlichen Weiterentwicklung der Pflanzen nnd zur Erzielung befrie­digender Resultate.

Wenn Licht und Luft fehlen, d. h. nicht freien Zutritt haben, werden alle jungen Pflanzen schlank und schwächlich und kann daher nie genug empfohlen werden, dieselben doch gleich nach der Keimung möglichst der freien Luft, dem Licht und der Sonne auszusetzen. Wir sehen auch, daß die im Freien ausgewachsenen Pflanzen immer die gesundesten und kräftigsten sind.