Monat

Inni.

Der erfahrene Jührer

im Hans- und Klumengnrten.

Monatsschrift, herausgegeben unter Mitwirkung vieler Garten- und Blumen­freunde von M. Kaechtold, Gärtner in Andelfingen (Zürich).

(Alle Rechte Vorbehalten.)

Avonnementspreis: Jährlich 2 Frkn. Für's Ausland mit Portozuschlag.

Inhalt des VII. Kefirs: Die Schwierigkeiten im Gartenbau. Die Penfses oder Denke- mein. Das Unkraut. Die Behandlung und Pflege der Sommerblumen. Kleine Mittheilnngen. Fragen und deren Beantwortung. Monatskalender <Jnni>.

Die Schwierigkeiten im Gartenbau.

Wie jeder Stand und Beruf, so hat auch die Gärtnerei mit mannigfachen Schwierigkeiten zu käinpfen, welche dem Gärtner vom Fach in der Regel das Leben sauer genug machen, so daß er ge­wöhnlich glaubt, mit so viel Schwierigkeiten und Gefahren habe Nie­mand zu kämpfen wie er. Allerdings ist richtig, daß Viele diese Gefahren ganz unterschätzen und den Gärtner für den glücklichsten Menschen halten, den das Schicksal unter den Blumen wandeln lasse und der Gottes schöne Natur in vollen Zügen genießen könne, wie auch jenes alte Lied sagt: Der Gärtner hat ein Leben, das Vielen wohlgefällt u. s. w. Die guten Leute, sie kommen eben nur in den Garten bei schönem Wetter, wenn alles grünt und blüht; wenn's aber stürmt und wettert, schneit und friert, da bleibt man hübsch im traulichen Zimmer und läßt den Gärtner allein, welcher dann natür­lich Gelegenheit hat, über die Schattenseiten seines Berufes nachzu­denken. So geht es eben im Leben. Jeder kennt die Schwierigkeiten seines Amtes oder Berufes selbst am besten, während Andere nur die schönern Seiten kennen lernen und daher den Beruf des Nachbars viel rosiger ansehen, als er wirklich ist. Gewiß, jeder Beruf hat seine Freuden und aber auch seine Leiden, wie es in jenem sehr treffenden Liede heißt: Jeder Stand hat seine Plagen, Groß und Klein und Arm und Reich, Jeder muß sein Päcklein tragen, darin sind wir Alle gleich. So also auch der Gärtner hat weder Ruh' bei Tag noch Nacht, stets hat er zu sorgen und zu denken, wie schon Göthe sehr richtig sagte: Zu jeder Jahreszeit, zu jeder Stunde stets das Seinige zu thun, wird von Niemand mehr, als vom Gärtner verlangt. In diesen Worten des großen Dichters ist zugleich die Hauptaufgabe des Gärtners und somit auch des Gartenfreundes und der Hausfrau genau bezeichnet! Zu jeder Jahreszeit, zu jeder Stunde