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Dort steht ein anderes Blümchen bescheiden, wie das Veilchen, fitzt es zwischen dem Grase; auch es riecht nicht aber es ist bei all seiner Lieblichkeit so überaus genügsam, daß wir ihm gerne ein Plätzchen im Garten gönnen und erst dann wird dieses Blümchen, welchem wir vorher den NamenGänseblümchen" gegeben haben ein wahres H«irse«dfchött. So geht es auch mit andern sog.Back- fischchen" unter den Blumen. Bei rechter Pflege und richtiger Be­handlung entwickeln sich auch die wildesten Blümchen überaus hübsch, wenn wir sie in unfern Garten pflanzen und sorgfältig vor fremden Einflüssen behüten, wie wir dies in einem frühern Artikel ausführ­lich beschrieben haben. Alle die schönen und für unsere Gärten so werthvollen Blumen, wie die Een86e8 oder Denkemein, die Primula undHer-ißmritttticht" , die Anemonen und viele Andere haben sich unter sorgsamer Pflege so sehr vervollkommnet, daß wir die ur­sprünglich wilde Art gar nicht mehr erkennen. Allerdings sind auch manche ohne besondere Pflege, an und für stch schon herzgewinnend, daß sie ihre Verehrer finden; welche nichts anderes wünschen, als daß sie immer so bleiben möchten. Wir nennen hier nur die schönen Scilla, die Kchneeglöckleia und Immergrün, die (Jentiane und (xalanthus oderMärzglöckchen" und viele, viele Andere haben noch ähnliche gute Eigenschaften. Gar manche Blumen finden auch wieder ihre Liebhaber wegen ihrer frühen Entwicklung, obgleich sie oft nicht so schön wie manch' andere sind. Wir nennen hier die Eranthis und Werblume«, die Weihnachtsrose« und Kaiser- kraue«, welch' letztere zwar trotz ihrer frühen Entwicklung (des Frostes wegen) im Aufblühen gestört werden. Auch dieHerzblume" oder das Iraueuherz ist in diesem Fall, und nur bei sorgfältiger Be­deckung entwickelt es sich zur schönsten Blüthe. So auch die Urrlpen und Kyaci«then, Warzisse« und Tazetten, überhaupt alle sogen. Prachtblumen, Linerarim und Lalceolarim, Levkoje« und Kycla- me« find empfindlich und wollen mit Schonung und Rücksicht be­handelt sein. Weniger empfindlich sind dagegen die hübschen Hepa- tica,Leberblümchen" genannt, die lustig in die Welt blickenden Crocn8 (Frühlingssafran), die überreich blühenden Frühlings-Flam­menblumen: Phlox verna, subulata, setacea und procumbens, die sogen.Gold- und Silberkörbchen" Arabis und Alyssum, das elftere auchAlpengonne" genannt, die liebliche Aubrietie und die stattlichen Schwertlilie« und die goldrothen Erysimum! Alle diese sind überaus genügsam und können einen Garten auf das Lieblichste schmücken. Sie begnügen sich erfahrungsgemäß auch mit ganz ge­wöhnlichen Bodenarten und kein Plätzchen ist, wo nicht die eine oder andere dieser Blumen eine schöne Rolle spielen und den Garten ver­schönern könnte. Es sollte deßhalb auch kein Plätzchen leer bleiben,