Nr. 7,

Juli.

Der erfahrene Aührer

im Linus- und Dlnmengavkvn.

Redaktor: >11. ftocdjtaltr, Gärtner J Merlan von Grell Fiiljli & Co. in Stilb elf in den. f in Znri ch.

Es erscheint monatlich eine Ztummer.

Meöer die Iohannisöeerwein-BereiLung.

Es ist erfreulich, wie die Kultur der Johannisbeeren so rasch in Aufnahme kommt. Als wir diese dankbare und genügsame Pflanze im Jahre 1884 (in der 2. Nummer unseres Schristchens) so warm empfohlen hatten, wurden wir vielfach angegriffen und jetzt hat sich diese wcrthvolle Kulturpflanze bald überall eingebürgert.

TerZürcher Bauer", Organ des Z. Vereins für Landwirth- schaft und Gartenbau, schreibt:Tie Johannisbeeren werden in neuerer Zeit massenhaft kultivirt, um aus ihnen einen Wein zu bereiten. Es sind schon oft Stimmen laut geworden, welche den Ersatz geringer Rcbgclünde durch Johannisbeeranpflanzungen eindringlich predigten und wir gestehen, daß die Idee Vieles für sich hat. Wenn wir sehen, wie unabhängig von Boden und Klima der Johannisbeerstrauch ist, wie wenig Unterhalt und Pflege er bedarf, wie leicht er sich kultiviren läßt und wie reichlich er Jahr für Jahr trägt, dann dürfen wir von ihm wohl sagen, daß er eine der dankbarsten Pflanzen ist, die wir haben und daß dessen Kultur alle Beachtung verdient."

Herr Pfarrer Gußmann gibt nun im gleichen Blatt cin Rezept, welches wir, weil dasselbe sich als ganz ausgezeichnet auch ander­wärts bewährt habe und sehr originell gehalten ist, hier reproduziren: In meinem Gärtlein habe ich auf den Rabatten Johannisbeerbüsche von verschiedenen Sorten, rothe und schwarze, gelbe und weiße. Ta ich die Stöcke pflege, ivie sie's verlangen, so vergelten sie mir meine kleine Arbeit durch große Ernte an Beeren. Diese nehme ich aber erst, wenn sie vollständig reif sind. Je reifer und süßer die Beeren sind, um so weniger braucht man Zuckerzusatz znnr Wein. Ich pflücke sic als Trauben (nicht jedes Beerlein für sich), also mit den Kämmen (in den Kämmen sitzt viel Gerbstoff, wie ihn der Wein von wegen der Haltbarkeit nothwendig braucht ist auch so bei den Wein­trauben!), zerdrücke sie alsdann alle miteinander ohne Unterschied der Sorte (schwarze etwa stg der ganzen Masse die schwarzen Jo­hannisbeeren geben einen delikaten Muskatellergeschmack und die wunderschöne Farbe), so daß ein richtiger Brei entsteht, in welchem