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Der Obstbau. 1883.
Markte immer sehr gesucht ist; er wird im November lagerreif, hält sich bis Mitte Februar und welkt nicht.
Eigenschaften des Baums: er wächst mäßig, bildet eine rundliche Krone, ist frühe und außerordentlich tragbar, gegen rauhe Witterung nicht empfindlich und hinsichtlich des Bodens gar nicht wählerisch. Auf Wildling und Johannisstamm wächst er schwach und bildet schöne und frühtragende Pyramiden, für welche Form er sich besonders empfiehlt. Sommertriebe sind sehr stark, kurz, bräunlich-olivengrün, feinpunktirt; Aeste und Zweige auffallend dick und gedrungen; Blütenaugen groß, eirund, wollig, Holzaugen stumpfkegelförmig, wollig, anliegend, Blätter besonders schön und regelmäßig gebildet, ziemlich groß und oval oder eilanzettlich, an der Oberfläche dunkelgrün, an der Unterseite mattgrün, sehr wollig, am Rande stark gezähnt; Blattstiele kurz, stark, wollig; Nebenblätter kurz, linienförmig. Pyramiden auf Wildlinge tragen häufig schon im zweiten Jahr und zuweilen schon in der Baumschule.
Da die Ananas-Reinette etwas spät blüht und in Holz und Blüte gar nicht enipfindlich ist, so eignet sie sich besonders zum Umpfropfcn in die Krone von erwachsenen Bäumen, weil diese schon im dritten Jahr darauf wieder reichlich tragen.
Neue Klivie.
Diel I. 3. 2; Lucas III. (5) 1. a; Jahn III. 2. **!f November, Januar.
Heimat und Vorkomuieu: sie wurde von Grsgoire zu Jodoigne in Belgien aus Samen gewonnen und der Baum trug im Jahre 1854 seine ersten Früchte; sie wurde auf dem Kongreß in Namur als eine der vorzüglichsten Birnsorten bezeichnet und schon auf der allgemeinen Versammlung deutscher Pomologen in Görlitz von Dr. Reisich zur allgemeinen Anpflanzung empfohlen.
Literatur und Synonyme: 1. Nouvelle Fulvis (Annales de pomologie beige et etrangere, IV. S. 59). 2. Nouvelle Fulvie
(Andre Leroy, Dictionnaire de pomologie, II. S. 467). 3. Belle de Jarnac, (Andree
Leroy, Dictionnaire de pomologie Nr. 90).
4. Neue Fulvie (Jahn, Jllnstrirtes Handbuch der Obstbaukunde Rr. 510). 5. Nouvelle Fulvie (R. Hogg, the Fruit Manual, 1875,
5. 487). 6. Neue Fulvie (Lauche, Deutsche
Pomologie II. 90).
Gestalt: groß, birnförmig, sehr veränderlich, etwa 95 mm hoch und 80 mm breit; der Bauch sitzt mehr nach dem Kelche zu, um welchen die Frucht sich eiförmig abrundet; stielwärts zeigt sie schwache Einbiegungen und endet in einer kegelförmigen Spitze.
Kelch: offen; Blättchen groß, lang zugespitzt, aufrecht; Kelcheiusenkung eng und tief, von schwachen Falten umgeben.
Stiel: stark, mäßig lang, braun, gewöhnlich ohne Absatz in die Frucht übergehend, zuweilen aber auch durch die wulstig sich erhebende Spitze zur Seite gedrückt.
Schale: glatt, fein, citronengelb, wovon aber wenig sichtbar ist, da beinahe die ganze Oberfläche der Frucht mit braungelbem, zusammenhängendem, auf der Schattenseite etwas rauhem Roste bedeckt ist; stark besonnte Früchte sind zuweilen auf der Sonnenseite schwach geröthet.
Fleisch: gelblich-weiß, fein, wohlschmeckend, sehr saftreich, von gewürzhaftem süßweinigem Geschmack.
Kernhaus: starkhohlachsig,Fächer geräumig, mit Wohl ausgebildeten, lang zugespitzten dunkelbraunen Samen. Granulationen sind nicht vorhanden.
Reife und Nutzung: erhält die richtige Lagerreife erst im Januar und Februar; wird in warmer Lage eine der vorzüglichsten und feinsten Tafelbirnen.
Eigenschaften des Baums: er wächst lebhaft, ist sehr tragbar, bildet auf Wildling und Quitte schöne Pyramiden, verlangt dagegen eineu warmen Standort und guten Boden. Sommertriebe lang und stark, bräuylich-geröthet, schwach punktirt; Fruchtaugen stumpfkegelförmig; Holzaugen spitz, abstehend; Blatt elliptisch, auch oval- lanzettlich, scharf zugespitzt, schwach gezähnt.
Diese Birnsorte ist bei uns noch sehr wenig verbreitet und verdient ganz besonders knltivirt zu werden, toeil sie sehr haltbar und eine vortreffliche Marktfrncht ist.