Littcratur — Fragekasten. — Monats-Kalender. — Jnsekten-Kalender.
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auf ein Drittel ihrer Länge zurück und sieht darauf, daß nicht zu dicht über einem Auge geschnitten wird, weil dies sonst verloren geht. Auch hat man darauf zu achten, daß die Bäume nicht durch zu starkes Beschneiden vom Hauptstamm aus kahl werden und nur am äußeren Umfange Früchte erzeugen. 2) Das Beschneiden der Quittenbäume beschränkt sich auf ein Ausputzen derselben und Einkürzen der Triebe.
Irage.
Was für einen Boden verlangt die Aprikose?
Antwort.
Einen mehr leichten, kalkhaltigen und warmen Boden, auf dem die Bäume gut ausreifen und infolge dessen nicht so leicht durch Frost leiden.
Irage.
Wie werden Fro st platten (nicht Frostrisse) behandelt?
Antwort.
Bei kleineren genügen einfache Längsschnitte, die größeren werden mit scharfem Messer bis auf die gesunde grüne Rinde ausgeschnitten und mit Baumsalbe, bei größeren Wunden mit Baummörtel (Lehm, Kuhfladen, kurze Haare und etwas Rindsblut) tüchtig verstrichen. Bei Anwendung des Baummörtels ist ein Verband von alten Tüchern re. anzulegen und später nachzusehen, ob nicht inzwischen abermals Rinde losgegangen ist, welche alsbald glatt zu schneiden ist, worauf der Mörtelverband in derselben Weise, wie beschrieben, erneuert wird.
V. Monats-Kalender.
Zimt.
Nicht sehr viel Arbeiten in diesem Monat. Lüfte die Verbände an den Veredlungen; sonst schneiden sie ein. Anheften der Zweige, die man zur Baumform braucht; entferne zu dicht stehende oder sonstwie überflüssige Zweige. Somnierschnitt des Zwergobstes. Laß keine Wurzelschößlinge aufkommen, ebenso keine Wasserschosse am Stamm und starken Aesten. Erneuere die Baumscheibe, wenn sie vergrast ist. Schütze die Kirschen vor
den Vögeln. Schüttle wurmstichiges Obst manchmal ab; laß es aber nicht unter dem Baume liegen, sondern schaffe es alsbald fort. Den Bäumen bei Trockenheit Dungguß geben. Dünne die Stachelbeeren aus, wo die Beeren zu dicht hängen; die unreifen Beeren sind in der Küche wohl zu verwenden. Uebrigens sind auch beim Kernobst zu zahlreich vorhandene Früchte jetzt auszubrechen.
VI. Jnsekten-Kalender.
Juni.
1) Mit dem Abklopfen der schädlichen Käfer ist fortzufahren; ebenso mit dem Vertilgen der Nestraupen.
2) Die auf Kern- und Steinobstbäumen jetzt auftretenden, auf weithin sichtbaren Nester der Gespin st motten werden, da sie sich gewöhnlich an der Spitze der Zweige befinden, am einfachsten durch Wegschneiden der letzteren entfernt.
3) Die am Stachelbeer- und Johannisbeerstrauch austretenden Raupen des Stachelbeer- sp anuers schüttelt man in den untergehaltenen Schirm.
4) Blut-und Blattläuse zeigen sich jetzt in größerer Anzahl; man wende eines der bekannten Mittel gegen sie an.
8) Am Weinstock schaden die „Heuwürmer", die Räupchen des in manchen Jahren häufigen Traubenwicklers. Sie nähren sich von den Traubenblüten und spinnen deren mehrere zusammen. Bis jetzt hat man die Räupchen ausgesucht und mit einem Zängelchen (Pinzette) zerdrückt oder einen Tropfen des sogen. Neßlerschen Insektengiftes in das Nest geträufelt. Das erstere Verfahren läßt sich im kleinen gut ausführen.
L.