Praktischer Obstbau.

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Vermehrung der Johannisbeeren -nrch ÄbfenKer.

Das ist eine der bequemsten und sichersten Ver- mchrungsarten. Sie läßt sich natürlich auch bei Stachelbeeren, Haselnuß, Quitten re. anwenden.- Man sehe die Abbildung an. Da habe ich die

mit a bezeichnten Zweige des Stocks; sie sitzen geschickt außen am Stock, sind so lang, daß sic eine Biegung vertragen können, ohne zu brechen, und es schadet zudem dem Stock nichts, wenn sie weg kommen; denn da stecken ja außerdem noch überflüssige Zweige und Schosse drin, die Lust und Licht versperren; z. B. die mit s be­zeichnten, die allerdings auch ganz gut zur Ver­mehrung als Stecklinge dienen können. Nun, diesmal wollen wir Absenker,nachen. Wir nehmen also die Zweige a, machen eine kleine Grube daneben in die Erde, biegen die Zweige a so herunter, daß ihr Mittelteil in diese Grubeab­gesenkt" wird, halten den Zweig dort durch den Haken b fest, binden die Spitzen der Zweige, falls sie so lang sind, auf und befestigen sie an den Pfählen e. Letzteres ist dann nicht möglich, aber auch nicht nötig, falls der Zweig zu kurz ist, um sich so heraufbiegen zu lassen; dann ge­nügt es, wenn die Spitze nur aus dem Boden heraussieht. Mache ich jetzt auf die beschriebene Art einen Absenker (man kann oft 56 und noch mehr aus einem Stock machen), so kann ich hu Frühjahr bei d abschneiden und habe eine selbständige, kräftig bewurzelte Pflanze, die ich sofort versetzen kann. Hält man die Stelle, wo der Zweig in die Erde abgesenkt ist, etwas feucht, so geht die Bcwnrzelnng noch rascher und sicherer vor sich.

MKrahen der ObMnme.

Ein vorzügliches Mittel zur Bekämpfung der schäd­lichen Insekten und zur Gesunderhaltung der Obstbäume.

Kratzen! ja lieber Leser, aber nicht hinter den Ohren, wenn die Blüten unbefruchtet zu Boden fallen und die Bäume von schädlichen Insekten heimgesucht werden; sondern die Stämme und älteren Aeste abkratzen!

Ja! Diese neumodische Arbeit habe ich auch einmal gemacht," bemerkte der Hofbaner in Dings­bach.Ich habe schlimme Erfahrungen mit dieser Kratzerei gemacht. Meine sämtlichen Bäume, die ich abkratzen ließ, zeigen noch heute Krebs- wunden."

Nun, wie haben Sie Ihre Bäume abgekratzt-"

Ich habe diese Arbeit nicht selbst ansgc- führt, sondern ließ sie von meinem Großknecht, der Banmzucht versteht, schaffen. Er hat auch die Rinde tüchtig abgekratzt."

Da ist es kein Wunder, wenn der Erfolg nicht befriedigt hat. Nicht die Rinde, sondern die Niudenschnppen, die Moose und Flech­ten, mit denen gewöhnlich die Stämme und