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Pilzmcrkblait .8

Die wichtigsten essbaren und scbädlicben Pilze. F imgi

Bearbeitet im Kaiserlichen Gesundheitsamte.

Hierzu eine Pilztasel mit farbigen Abbildungen.

Das, was wir für gewöhnlich Pilze (Schwämme) nennen, ist von der ganzen Pflanze nur ein Teil, und zwar der Fruchtkörper, gewisser- maßen der Blüte der höheren Pflanzen vergleichbar. Pilze entstehen so, daß ein mikroskopisch kleines Samenkorn, hier Spore genannt, in humusreichem Waldboden oder in absterbendem Holze oder dergleichen sich ansiedelt und auf dem günstigen Nährboden sich weiter entwickelt. Es bildet sich ein reich verzweigter, weicher Filz von zarten, meist weißen Fäden, das sogenannte Pilzlager (das Myzel), das aus der Umgebung die Nahrung für das Wachstum aufnimmt und nach dieser seiner Tätig­keit der Wurzel der höheren Pflanzen vergleichbar ist. Hat dieses Pilz­lager sich reichlich entwickelt, so entstehen daran unter günstigen äußeren Bedingungen (warmer Regen) knollige, rundliche Gebilde, die in die Höhe Wachsen, sich stark und rasch vergrößern, die bedeckende Erdschicht durchbrechen und nun zu dem werden, was man für gewöhnlich Pilze nennt. An ihnen entwickelt sich das Sporenlager, das die Samen für die nächste Generation liefert, und gerade wie wir die höheren Pflanzen an der Blüte erkennen, so erkennen wir die Pilze am Fruchtkörper (Pilz- hut und Stiel) und an der Beschaffenheit des Sporenlagers an dem Pilzhut.

Die meisten und wichtigsten Pilze haben die bekannte Hutform (Abb. IXIV). An diesen Hutpilzen ist das Sporenlager auf der Unterseite

des Hutes auf beson­deren Gebilden ange-

l Warzen (Reste der Hülle aus dem Hute)

r

Sporeniager» Blätter Lamellen)

rdboden

Ring (Reste deS Schleiers, welcher das Sporenlager bedeckt hatte)

Schelde (unterer Rest der Hülle,(Abb.I- wecheimJugcnd.r: r, zustand d. ganzen f Pilz einschließt)

bracht, nach deren Form man die einzelnen Pilz­familien unterscheidet. NebenstehendeZeichnung veranschaulicht den Auf­bau eines Pilzes.

Das Sporenlager be­steht: aus strahlenförmig angeordneten Blättern (Lamellen) bei den soge­nannten Blätterpilzen

-VIII), denhäu- und wichtigsten Formen; oder aus Röhren, deren Mün­dungen meist wie feine Bienenwaben einen dicht­gefügten, gleichmäßigen Überzug auf der Unterfläche des Hutes bilden (Abb. IXXIII), bei

Unterirdisches pilziager (Myzel)

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