2

den Röhrenpilzen; oder aus Stacheln, Wärzchen (Abb. XIV), bei den Stachelpilzen.Endlich kann das Sporenlager auf korallen­artig verzweigten Ästchen angebracht sein: so bei den Hirschschwämmen (Abb. XIXXX). Einige Pilzformen, die anders gebaut sind, werden am Schlüsse unter E, F und G beschrieben. (Abb. XVaXVIII).

Wer Pilze sammelt, vermeide es, sie auszureißen, schneide sie viel­mehr an ihrem unteren Teile ab, damit der im Boden oft dicht neben dem Stiele schon angelegte Nachwuchs erhalten bleibt. Man meide Schwämme, welche von Insekten oder Maden angefressen sind, und sammle besonders junge Pilze. Pilze, welche während eines Regens gesammelt sind, faulen rasch.

Folgende Pilzarten *) sind zu unterscheiden

A. Blätterpilze. Es gehören dazu

a) Champignons (Agarici); mit Ring, aber ohne Scheide am Grunde des Stiels und ohne Warzen auf dem Hute.

1. Für unsere Zwecke kommt nur der gewöhnlich als Champignon (Usalliota Agaricus campestris und arvensis, Abb. I) bezeichnete Edelpilz in Betracht. Er ist eßbar.

Hut anfangs kuglig, später schirmförniig und weiterhin flacher werdend, 614 cm breit, weiß oder auch bräunlich, seidenartig glatt, die Oberhaut leicht abziehbar. Fleisch weiß, bei Verletzungen des Pilzes rötlich werdend; es besitzt einen feinen uußartigen Geruch und Geschmack. Blätter nach dem Stiele hin abgerundet, mit dem Stiele nicht verwachsen, dicht stehend, bei jungen Pilzen rosenrot, später schwarzbraun. Stiel 68 cm hoch, 12 cm dick, nach unten manchmal etwas dicker werdend, weiß, voll. Etwa in halber Höhe trägt der Stiel einen geschlitzten, dickhäutigen, weißen Ring. Auf Triften, Wiesen, Truppen­übungsplätzen, in Gärten. Juni bis Oktober. Wird daS ganze Jahr hindurch auf Pferdemist in besonderen Anlagen künstlich gezogen.

b) Wulstlinge (Amanitae), so genannt von dem dick aufgetriebenen, von der Scheide umgebenen Wulst am Grunde deS Stieles. Die auf dem Hute zurückbleibenden, warzenähulichen Reste der Hülle sind durch Regen abwaschbar, können also fehlen. Ring vorhanden. Blätter weiß, höchstens schwach gelblich.

f2. Knollenblätterschwamm , Giftwulstling (Amanita phalloides, Abb. II, ähnlich Am. Mappa), der gefährlichste Giftpilz.

Hut 68 cm breit, in der Farbe veränderlich, meist weiß, doch auch grünlich, gelblich, olivenfarbig, in feuchtem Zustande etwas klebrig. Die Ober­haut ist nicht abziehbar, sie trägt oft weiße, leicht abwaschbare Tupfen (Hautreste). Fleisch weißlich, von widerlich scharfem Geschmack. Blätter nicht mit dem Stiele verwachsen, weiß. Stiel 810 cm hoch, weißlich, anfangs voll, später von der Spitze an hohl werdend; er trügt an seiner oberen Hälfte den häutigen, schlaff herabhängenden, weißlichen oder gelblichen Ring. Der Stiel ist oben

i) Maßgebend für die Auswahl der aufgeführten Pilze war die Unterscheidung einiger häufig vorkommenden eßbaren. Arten von ähnlichen giftigen, sowie das Bestreben, Beispiele aus möglichst verschiedenen Gruppen aufzuführen. Bestimmend für die Anordnung der Pilze auf der farbigen Tafel waren nicht botanische Ge­sichtspunkte, sondern das Bestreben, die am leichtesten miteinander zu verwechselnden Arten nebeneinander zu bringen. Die angegebenen Maße beziehen sich auf ausge­wachsene Exemplare in frischem Zustande.