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D. Korallenpilze. Fruchtkörper nicht hutförmig, sondern einfach keulenförmig oder korallenartig verzweigt. Das Sporenlager bedeckt den oberen Teil des Fruchtkörpers, bezw. die Spitzen der Verzweigungen.

22. Krauser Zicgcnbart (Sparassis crispa, Abb. XIX), eßbar.

Stamm dick, oft knollenförmig, voll, fleischig, in außerordentlich zahlreiche,

blattartige, vielgestaltige, gelappte krause Äste übergehend; das Ganze 535 cm im Durchmesser, bis 12 cm hoch, gelbweißlich, spater dunkler gefärbt. In Nadel­wäldern. August bis November.

23. Roter Hirschschwa»»» (Olavaria Botrys, Abb. XX), eßbar.

> Stamm strauchartig entwickelt, für sich bis 5 cm dick, reich verzweigt, mit den Ästen bis 16 cm im Durchmesser, bis 8 cm hoch, Äste kurz, gedrungen, un­gleich, etwas ruitzlig, gelblichweiß, mit kurzen, stumpfen, rötlichen Ästchen. Letztere müssen vor der Zubereitung deS PilzeS abgeschabten werden, da sich in ihnen ein bitterer, die Verdauung störender Stoff ablagert. In Waldungen zwischen Laub, Nadeln, Moos. Juli bis Oktober.

24. Gelber Kvrallenpil; (Clavaria flava), eßbar-

Dem roten Hirschschwamni ähnlich, aber mit aufrechten, stielrunden Ästen- Beide Korallenpilze sind nur im jugendlichen Zustande gute Speisepilze.

E. Bauchpilze. Kuglige Gebilde, welche in ihrem Innern das Sporenlager entwickeln und bis über die Reife der Sporen hinaus geschlossen bleiben.

25. Cierbovist (Bovista plumbea, Abb. XVIa), jung genießbar, jedoch nicht besonders zu empfehlen.

Fruchtkörper oberirdisch, kuglig oder eiförmig, meist 1,32 cm breit, in der Jugend weiß. Sobald sich im Innern die braunen Sporen zu bilden beginnen, ist der Pilz ungenießbar. Ähnlich verhält eS sich auch mit den anderen Bovisten. Auf Wiesen, Triften, Heideplätzen. September bis Noveniber.

f26. Kartosselbovist (Scleroderma vulgare, Abb. XVIb), giftig.

Fruchtkörper oberirdisch, fast in der Erde sitzend, gewöhnlich rundlich-verkehrt­eiförmig, bis faustgroß. Das Innere ist bei der Reife durch die Sporen bläulich­schwarz, aber selbst in der Jugend niemals marmoriert wie bei der Trüffel. Von unangenehm scharfem Geruch. In Wäldern und Gebüschen, auch auf Feldwegen, dann jedoch weniger schuppig, als in der Zeichnung. Juli bis November.

Während die Sporen der bisher beschriebenen Pilze sich an der Spitze mikro­skopisch feiner Pilzsäden des Sporenlagers entwickeln, werden bei den folgenden Arten die Sporen in besonderen, sehr kleinen Schlauchen gebildet (Schlauchpilze'- Hierhin gehören

E. Lorchelpilze. Das Lager der Sporenschläuche befindet sich auf der Oberfläche des Hutes.

27. Morchel (Morchella esculenta, Abb. XVII), eßbar.

Der Stiel ist am Grunde verdickt, rundlich und faltig, 39 cm hoch, 23 cm dick, hohl und von weißlicher Färbung. Der Hut ist etwa eiförmig, durch erhabene Leisten unregelmäßig eckig-grubig gefeldert, 36 cm hoch, 35 cm breit, ockerfarbig bis hellbraun. Der Hut ist mit dem Stiel verwachsen. In lichten Wäldern und auf schattigen Grasplätzen. April, Mai, selten im Herbst.

28. Lorchel (Gyromitra esculenta Helvella esculenta, Abb. XVIII), eßbar.

Der Stiel ist unregelmäßig zylindrisch, weißlich, 30 cm hoch, 1,53 cm

dick, fleischig, zuletzt hohl. Der Hut ist knolleitförmig, aufgeblasen, außen wellig gewunden, gefaltet und verbogen, 28 cm breit, kaffeebraun. Er ist mit dein Stiel lappig verwachsen. In Nadel- und besonders in Kieferwäldern auf sandigem Boden. April, Mai, selten im Herbst.