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Wie ich mich zum Aquarium* Liebhaber ausbildete.

Von Q. Haberle, Hamburg.

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ZWEITER TEIL. -

(Fortsetzung.)

an sehe jede einzelne Pflanze ordentlich nach, ob vielleicht an den Blättern Laich von Schnecken oder Eierablage anderer Wassertiere vor­handen ist, entferne dieses eventuell durch Abschneiden der Blätter mit scharfem Messer, das Abreissen oder Abkneifen mit den Fingernägeln erzeugt schlecht­heilende Stellen an den Pflanzen dann spiile man die Pflanzen in temperiertem Wasser ab. Um zu verhüten, dass die untergetauchten Wasserpflanzen wie Valisnetia, Hornkraut, Wasserpest etc. beim Einpflanzen vom Hodengrund beschmutzt w erden, wodurch das Wasser des neu bepflanzten Aquariums von Anfang an getrübt würde, schlage ich selbige in weiches Papier ein, so dass nur die Wurzeln bezw. das untere Ende, soweit es in den Boden kommt, frei bleibt. Dieses mit Papier Bewickeln bietet auch noch den Vorteil, dass, wenn alle Pflanzen untergebracht sind, das Einstreuen des Fiuss- oder Scesandes leichter und rascher durch Anheben der einzelnen Pflanzenpäckchen bewerk­stelligt wird.

Bevor man den Sand einstreut, wische man sorgsam die Scheiben von an­haftendem Bodengrund ab.

Pflanzen, welche man ohne Wurzeln, von der Mutterpflanze durch Abschneiden trennt, wie Cabomba, Heterantliera, Tausendblatt, Wasserpest etc. vereinige man zu 3 bis 4 Stück, und drücke die Erde massig fest an. Valisneria und Sagittaria natans pflanzt man am besten einzeln in Abständen von ca. 3 cm ein. Bei allen Pflanzen achte man darauf, dass die Wurzeln senkrecht in die Erde kommen, da die wagerecht zu liegen kommenden Wurzeln in der Regel abfaulen. Haben Pflanzen kriechende Wurzelstöcke wie Veronica, Wasserminze, Tannenwedel etc., so ist auch dieser Lage Rechnung zu tragen.

Bei Knollengewächsen, wie Sagittaria, setze man die Knolle tief genug, (2 bis 3 cm) unter die Oberfläche, weil die abwärts strebenden Wurzeln die Pflanze immer etwas heben, wodurch leicht die Wurzeln über den Bodengrund heraus­stehen.

Sehr oft treiben frisch eingesetzte Pflanzen, welche nur wenige oder sehr feine Wurzeln haben, an die Oberfläche des Behälters. Hier hilft man sich, in­dem man quer von einem Bleirohr ge­schnittene und dann aufgeschlitzte Ringe sanft am Stengelende der Pflanze befestigt, oder aber die Pflanze mit Glas­nadeln, |-|-förmig gebogen, auf dem Bodengrund befestigt.

Sind alle Pflanzen auf beschriebene Weise eingesetzt, so lässt man vorsichtig Wasser in den Behälter laufen, welches am einfachsten, da wo keine Wasser­leitung angeschlossen ist, so geschieht, dass man einen Eimer etc. mit Wasser auf ein über den Behälter gelegtes Brett stellt und durch Gummischlauch das Wasser in die Schlammecke einfliessen lässt. Ist man beim Pflanzen vorsichtig gewesen, und ist der Flusssand genügend rein gewaschen, so ist das Wasser auch im Behälter krystallklar.

Es würde verfrüht sein, wollte man jetzt schon gleich an die Besetzung des Aquariums gehen, man lasse den Pflanzen 2 bis 3 Wochen Zeit, um sich durch Wurzelbildung im Boden genügend zu befestigen, ziehe dann das Wasser ab und lasse frisches wieder einlaufen, es bildet sich im Boden Humussäure, auch ist das Wasser arm an Sauerstoff und Luft und da letzteres für die Irische als Lebensbedingung unerlässlich not­wendig ist, ist eine Wassererneuerung durchaus erforderlich. Sind die Pflanzen erst in ihrer vollen Entwickelung, findet eine genügende Sauerstoffproduktion statt, wodurch Wassererneuerung un­nötig wird.

Ist der Standort des Aquariums der­artig, dass es an Licht nicht mangelt, dann werden sich die Pflanzen auch bald entwickeln und sich einander den Platz streitig zu machen suchen, es muss dann durch stetes Ausschneiden für genügenden Platz gesorgt werden, denn wenn die