• • • Illustrierte Wochenschrift • • •
für Pflanzen- und Blumenfreunde, Aquarien-, Terrarien- und Vogelliebhaber. Organ für Sammler und Freunde aller naturwissenschaftlichen Zweige.
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no. 29. I Sonntag, den 15. Oktober 1899. j 1. Jahrgang.
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KnoIlen = Begonien.
Von A. Sliwa, Obergärtner.
ohl in keiner Pflanzengattung hat man in verhältnismässig so kurzer Zeit solch' grosse Fortschritte gemacht wie bei den Knollen-Begonien. Wer kennt nicht die reichhaltige Familie der Bego- niaefiae, unter welchen die Begonia tuberosa wohl die höchste Stufe der Entwicklung erreicht hat und wer sollte nicht die Fortschritte, die in dieser Kultur durch künstliche Befruchtung erreicht sind, als lohnende Dankbarkeit eines rastlosen Strebens nach Edlem und Vollkommenem erkennen ? Giebt
uns doch die Ursprungsvarietät Bcg. böliviensis als Gegenstück zu den jetzigen Errungenschaften der Sorte Beg. hybr. gigantea (s. Abbildung Seite 467) die besten Beweise, was geleistet worden ist.
Richtig gespannter Schmetterling (Arge galatkea, Brettspiel) auf einem Spannbrett mit zu breiter Rinne.
(Originalzeichnung von Dr. K. Bade.)
Diese riesenblumigen Knollen - Begonien sind unübertroffen und erregen bei sämtlichen Besuchern des HE1NE- MANN'schen Etablissements in Erfurt allgemeine Bewunderung. Sie zeichnen sich nicht nur aus durch kolossale Grösse der Blumen, sondern auch durch reiches Blühen und kräftigen und sehr robusten Wuchs; Blumen von 15 cm Durchmesser bei den einfachen und ein annäherndes Mass bei den gefüllt blühenden Sorten sind keine Seltenheiten. Die Blüten werden von den
steifen Blüten- stielen vollständig aufrecht getragen und gelangen so zur vollen Geltung. Beg. hybr. gigantea crispa (s. Abb. S. 469), gefranzte, einfache Riesen-Begonie, ist eine eigenartige, Aufsehen erregende, neue Klasse, die an Grösse der Blumen und Mannigfaltigkeit des Farbenspiels den alten einfachen