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in die Höhe gerichtet. Es ist dieses zweckmässig, weil sie sich nach der Ab­nahme vom Spannbrett stets etwas 7.11 senken pflegen.

Hat man keine verstellbaren Spann­bretter, so bedarf man mehrere mit ver­schieden breiter Rinne; denn es leuchtet ein, dass ein Tagfalter mit dünnem Leibe nicht auf einem Spannbrette für Nachtfalter ausgespannt werden kann (s. Abb. S. 465.)

Die Breite der Spannbretter muss so beschaffen sein, dass keine Flügel­spitze über das Brett hinausragt. Hat man mehrere Schmetterlinge zu spannen,

Begonla hybrlda fl. pl.

so sortiert man sich zunächst diejenigen heraus, die etwa dieselbe Stärke des Leibes besitzen und deren Flügelspann­weite nicht zu sehr von einander ab­weicht und stellt nun das verschiebbare Spannbrett hiernach ein, oder man sucht sich aus den nicht verschiebbaren ein solches aus, welches dem gegebenen Zwecke entspricht. Dasselbe ist nun sorgsam abzustäuben, auf seine absolute Trockenheit zu untersuchen und dann mit dem Spannen zu beginnen.

Alle die besseren Spannbretter be­sitzen dort, wo die den Schmetterling durchbohrende Nadel in die Rinne ein­gestochen wird, eine Torf- oder Kork­platte. Hier hinein wird die Nadel so

tief gedrückt, bis die Flügel auf das Brett zu liegen kommen. Der Schmetter­ling wird selbstverständlich möglichst nahe am oberen Ende eingesteckt. Jetzt ist die nächste Sache, die sich decken­den oberen und unteren Flügel derartig zu verschieben, dass alle vier Flügel sichtbar werden. Dieses Richten der Flügel geschieht mit der Spannnadel, die aber stets nur mit der grössten Vor­sicht zu gebrauchen ist, damit die zarten Flügelgebilde nicht durchlöchert werden. Dieselben sind wenig zu berühren auf keinen Fall aber mit den Fingern.

Beim Spannen selbst bedeckt man die beiden Flügelpaare mit schmalen Papierstreifen, wozu sich am besten das bekannte Pauspapier eignet, die mittelst Nadeln derart lose gespannt sind, dass sie die oberen Flügel nicht hindern. Sobald sich der obere Flügel der einen Seite in der richtigen Lage befindet, zieht man den unteren Flügel mittelst der Spannnadel vorsichtig herab, streckt den Papierstreifen und befestigt das untere Ende ebenfalls mit einer Nadel, wie Seite 465 gezeigt ist. Ist man mit der einen Seite fertig, so verfährt man mit der anderen auf dieselbe Weise. Um Staub etc. von den Flügeln fern­zuhalten, empfiehlt es sich, an Stelle der schmalen Streifen breite aus Paus­papier zu verwenden, welche die Flügel vollständig decken.

Auch recht saubere Glasstreifen las­sen sich zum Bedecken der Flügel und so zum Spannen verwenden. Die Fühler werden, wenn der Schmetterling soweit gespannt ist, nach vorne gerichtet, etwas schief auseinander gehend; sie können auch durch einen mittelst Nadeln be­festigten Papierstreifen niedergehalten werden, wenn sie die Neigung zeigen, sich empor zu krümmen. Ebenso ist mit dem Hinterleib zu verfahren, wenn er sich hochkrümmen sollte, biegt er sich dagegen nieder, so wird er mit einem Wattebäusch'chen, einem Kork­stückchen oder durch sägebockartig unter­gesteckte Insektennadeln in seine richtige Lage gebracht und gehalten. Von den Füssen wird das vordere Paar nach vorne, das zweite und dritte nach hinten ge­streckt. Die Erhaltung der Füsse und