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Fig. 7-

Klammerfuss des Turmseglers.

Fig. 6.

Spaltfuss der Ringeltaube.

Höhe stehenden, langen Gliedern versehenen Fus- ses lässt auf viel­fachen Aufenthalt

am Erdboden schliessen, aber auch erkennen, dass der Wechsel der Füsse nur in massigerem Tem­po geschehen muss und in dem kurzen, trippeln­den Gang der Tauben seinen besten Ausdruck findet.

Sind vier Zehen nach vorn gerichtet, so spricht man von einem Klam­merfuss (Figur 7). Dieser kommt nur in Verbindung mit einem äusserst kurzen Mittel­fussknochen vor, ist zum Gehen von allen der ungeeignetste und findet eigentlich nur Verwendung beim An­klammern an Gegen­stände. Die Segler sind Re­präsentanten dieser Type und, da sie ihre Nahrung in der Luft erhaschen und nur um zu ruhen sich niederlassen, auch ihrer Lebensweise entsprechend nur mit sehr kurzen Anhängseln ausgerüstet.

Der Kletterfuss] |(Fig. 8) weist zwei Vorder- und zwei Hinterzehen auf. Er findet bei den eigentlichen Kletterern, zu

Fig. 8.

Kletterfuss des Grünspechtes

Fig. 9.

Wendezehfuss der Schleiereule.

welchen bekanntlich die Spechte gehören, eine erhebliche Unter­stützung in den steifkieligen Fe­dern des Schwanzes. Es giebt aber auch Vögel, die, wie der gemeine Kuckuck, wohl Kletter- füsse besitzen, von der hiermit verbundenen Fertigkeit indes keinen Gebrauch zu machen scheinen, denn es lässt sich nicht behaupten, dass der Kuckuck je als eigentlicher Kletterer auftritt.

Merkwürdig ist der Wendefuss (Fig. 9) der Eulen. Er zählt drei Vorderzehen und eine Hinterzehe, indes mit der Eigentümlichkeit, dass eine der Vorderzehen sich auch willkürlich in die Richtung der eigentlichen Hinter­zehe wenden lässt.

Renn-, Lauf-, Spalt-, Klammer-, Kletter- und Wendezehfüsse sind frei- zehig, d. h. die Zehen sind weder durch Ver­wachsung noch durch eigentliche Häute unter sichverbun­den. Sie bilden daher J gewisser- massen eine be­sondere Fusskate­gorie, die sich nicht unmerklich von der jetzt folgenden unter­scheidet.

Diese charak­terisiert sich durch Zehverwachsung,

Fig. 10 Sitzfuss des Seeadlers.