Das Bestimme» der Pilze nach der Farbe der Unterseite des Hutes-

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lange Blätter wechseln in regelmäßiger und unregelmäßiger Ordnung.

Will man nun eine Agaricus-Art, d. i. einen Blätterpilz, richtig bestimmen, so hat

man auf dieseKleinigkeit" sein besonderes Augenmerk zu richten, denn gerade sie ist in den meisten Fällen das Erkennungszeichen.

Es sei deshalb ein Verzeichnis angeführt, welche Stellung und Form die Blätter ciu- nehmen können. Sie können fein: gl e j ch l a n g, wenn alle Blätter eines Pil­zes von gleicher Länge sind (Fig. 1); u n g l e i ch l a n g, wenn die Blätter von ver­schiedener Länge sind (Fig. 2);

regelmäßig, wenn sowohl die langen als kurzen Bläter in einer gewissen, sich wie­derholenden Ordnung und Zahl aufein­ander folgen (Fig. 3);

unregel m äßig gestellt, wenn bei der Auf­einanderfolge der längeren und kürzeren keine bestimmte Ordnung stattfjndet (Fi­gur 4);

bogenförmig, in der Richtung eines ein­zelnen Kreisbogens verlaufend, wobei der Bogen nach oben gerichtet ist und einen Ausschnitt bildet (Fig. 5);

g a b e l i g, wenn sich ein Blatt am Rande des Hutes IN zwei spaltet (Fig. 6);

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rei sind die Blätter, wenn sie vom $ etwas entfernt endigen, so daß ein licher Zwischenraum entsteht (Fig. 8)

a n g e h e f t e t, wenn diese Verbindung nur in einigen Punkten oder zum Teil vorhan­den ist (Fig. 9);

buchtig angeheftet, wenn sie sich dicht vor dem Stiele ausranden (Fig. 10);

angewachsen, wenn das Hintere Ende oder die Spitze des Blattes mit seiner gan­zen Breite am Stiele festsitzt (Fig. 11);

h e r a b l a u f e n d, wenn das eine Ende der Blätter sich am Stiele herabzieht

lF'g. 12);

entfernt stehend, weitläufig, wenn die Blätter mehr oder weniger von einander entfernt sind;

dicht st e h e n d, gedrängt heißen die Blät­ter, wenn sie geringe, kaum bemerkbare Zwischenräume haben.

Die Familie der Blätterpilze zählt die meisten giftigen Arten, unter denen besonders der Knollenblätterpilz der gefährlichste ist.

Beachtenswert ist, daß die giftigen Blät­terpilze mit wenigen Ausnahmen meist weiße Blätter haben. Nun ist die Zahl der wirk­lichen Giftpilze gegenüber den eßbaren oder unschädlichen Pilzen eine verschwindend ge­ringe und auch die heute noch alsverdächtig" geltenden Pilze werden mit dem Fortschreite» der Wissenschaft immer weniger.

Bestimmte Regeln zum Erkennen der gifti­gen Blätterpilze von den eßbaren lassen sich nicht aufstellen. Es bleibt daher nichts anderes übrig, als die giftigen Arten genau kennen zu lernen. Und das ist um so leichter, als die weife Natur jeden Giftpilz sein sicheres Merk­mal gegeben hat. Wir werden diese Merk­male, mit denen der Giftpilz aus seiner Fa­milie stets herausragt, bei der Beschreibung der Arten erwähnen.

In den folgenden zwei Tabellen haben wir die Blätterpilze nach der Farbe ihrer Blätter zusammengestellt, um ein rascheres Erkennen zu ermöglichen.