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den ruhigen Körperform
»Um schön zu sein,« sagt Roloff, »muss (las Pferd in seiner Haltung eine gew isse Kraft ausdrücken. Das Ideal der Schönheit ist von dem nützlichen, leistungsfähigen arabischen Pferde entnommen, dessen Rumpf ebenso hoch wie lang ist.« hin wohlgeformtes kraftiges Pferd mit vollhaarigem Schweife ist schöner als ein ahnlich gebautes kräftiges Pferd mit abgestutztem Schwänze. Die Masse des vollen Schweifes am hinteren Knde des Kumpfes macht sich dem Halse und Kopfe gegenüber mehr geltend als der gekürzte, weniger umfangreiche Schweif, der auch nicht organisch abgerundet ist, sondern in einer künstlichen Schnittebene endet. Einfarbige Pferde sind •schöner als gescheckte. Flecke stören Lauf des Blickes über die hin. Nur symmetrisch ver- teilteFleckege- fallen als eben- mässige Wiederholung.«
Dem Pferde stellt Prof. Möbius den Ksel « (Equus asrmts L.) und die gestreiften Einhufer {Equus sebra L., h. burchf Iii Gray) gegenüber. Kr- sterer missfallt wegen des grossen Kopfes und der längeren Ohren, welche zusammengenommen den Kindruck grösserer Schwere und überflüssiger Masse erwecken, bei letzteren stört neben dem grösseren Kopfe und dem weniger massigen Schweifauch der senkrechte Verlauf der dunklen Streifen, die, obwohl eine auffallende Zierde des Felles, doch darum unser Schönheitsgefühl nicht befriedigen, »weil sie nicht in der Hauptrichtung des Kumpfes und der Beine verlaufen.«
Ich muss es mir selbstredend versagen, die in Rede stehenden Schriften von Möbius mit derselben Gründlichkeit
26. Rhlzotrochus fragilis
IPourula). Eine Ticfscekorallc von Florida, aus der Familie der I'urbinoliden. Der lilicnformigc Kelch zeigt unten sechs blattfor- ,ri >ge, oben zwiilf dreikantige Hauptstrjthlen, abwechselnd mit
zwölf Nebenstrahlen. IlaecUels »Kunstforinen d. Natur», Tafel 9, Fig. 5.
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weiter »auszumergeln«, wie ich es soeben getan habe. Ks geschah, um dem Naturfreunde zu zeigen, worauf bei der ästhetischen Beurteilung der Säugetiere das Augenmerk zu richten ist. Vielleicht findet er speziell für die Beurteilung der Pferde in einem tüchtigen Rosskämmerer einen noch grösserenMeister alsdenProfessor. Im übrigen gewährt der weitere 1 Verfolg der Mö- biusschen Arbeit einen hohen Ge- •nuss, und wer seinem aus dunklem Drange geborenen Urteil »schön« oder »hässlich« einen
Inhalt geben will, dem sei namentlich die zuletzt erschienene Schrift angelegentlichst empfohlen. Nur einige Kernsätze: »Das Rentier (Rangi/cr tarandits Sund.) ist nicht so schön (wie Edelhirsch und Reh), weil es den Kopf wie eine schwere Last nach vorn gesenkt hält. - Die Hörner der Antilopen gefallen, wenn sie symmetrisch ausgebildet sind. Nach hinten geneigte sind schöner als vorwärts gebogene wie bei Antilope bohor R/tpp. Die Biegung nach vorn widerstrebt der Ilauptrichtung des Leibes. Aus demselben Grunde sind auch Mähnen mit schräg vorwärts gerichteten Haaren •wie bei Hippotragus niger (Harr.) hässlich. — Bei der Giraffe (Camelopar- dalis giraffa Sclneb.) fällt der Hinter rücken noch stärker ab (als bei BubabiS UckUnsUini J'trs., einer Antilopenart) und darum erweckt der Rumpf den Eindruck einer Last, welche die I linterbeinc
Noch eine Acanthophraeta Dlplocolpus costutatus
(Haeckcl.) Schale dieser (iattung «eicht ÜB meUten von der urspr mißlichen (kugeligen) Stammform ab; von den 20 Radialstachclu, welche ilic eigentliche (üttcrschale ziisninmcn- seiz;n (in der Mitte der Kigur), sind 18rudimentär ; nur zwei gegenständige Stacheln (senkrecht) sind sehr stark entwickelt und Tun einem glockenförmigen Kranze mit
gezahntem Kamlc umgehen Haeckel: ■Kunstfnrmcn d. Natur«.