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kämpfend miteinander ZU Hoden, und balgen sich hier so lange herum, bis eines der Tiere sein Heil in der Flucht sucht.
Hei günstiger Witterung trifft man schon im März das Nest der Ammer an ihren Lieblingsorten an. Ks wird in der Regel in niederem Strauchwerk angelegt und steht am häufigsten zwischen Saalweiden und Dornensträuchern, besonders aber unter 1 lopfen- und Brombeersträuchern. Es ist aus verschiedenen Halmen, Ranken und Pflanzenstengeln zusammengesetzt, manchmal ist dem Hau auch altes Laub beigemischt. Alle Stoffe sind gut miteinander verflochten und bilden einen halbkugelförmig ausgehöhlten Napf von dicken Wandungen. Die Ncst- mulde ist mit zarten Pflanzenhalmen Suis- gefitttert, die meist mit Pferdchaaren oder Wolle iiberdeckt sind. Federn bilden nie die innere Auskleidung. Die Zahl der Iiier beträgt gewöhnlich vier bis huif, bei späteren Hinten aber auch oft nur drei, sie werden vom Männchen und Weibchen abwechselnd bebrütet. 1,11 Grundfarbe der Eier ist ein Grau- u, iss, das am häufigsten in ein rötliches Weiss spielt, es ist zuunterst mit rötlichen und darauf folgenden violett- grauen und graubraunen Flecken so ineinander geflossen, dass das ganze Ei mitunter gewölkt erscheint. Auf dieser Färbung stehen sehr charakteristische, zahlreiche, sehr feine und lange dunkle Aederchen und Haarziige, die gleich- "H'i; über die ganze Fläche verbreitet *nd. Die Goldammer brütet in der *ege] zweimal, unter gunstigen Verhältnissen auch dreimal im Jahre.
Diese Ammer ist äusserst nützlich, & sie hauptsachlich Unkrautsamen und fcWar in Menge verzehrt. Alle Sämereien »'erden in der Regel vom Hoden auf- n'-siicIh, seltener kommt es vor, dass die Samenpflanzen gegen den Hoden gezogen werden, um auf diese Weise die Körner hervorzuholen, die stets vor dem Verschlucken erst enthülst werden. Insekten und deren Larven werden gleich- [*lla vom Hoden aufgesucht; indem der Vogel zwischen Feldfrüchten und hohem Grase umherhüpft, macht er Jagd auf Spinnen, Heuschrecken, kleine Xacht-
schmetterlinge, Fliege« und Käferchen. Die Raupen der Weissling-Arten werden auf den Gemüsefeldern zahlreich gesammelt und verzehrt und hinter dem Pfluge werden Käferlarven und -puppen eifrig aufgelesen. Der Gang der Goldammer hier ist etwas unbeholfen und hüpfend.
Die Goldammer hat sehr viel Feinde. Habicht und Sperber greifen eine Masse- alter Vögel zu allen Jahreszeiten. Im Winter werden zahlreiche Tiere ein ()pfer des grossen Würgers (Lantus major). weniger wie von diesen genannten haben sie vom Lerchenfalken zu leiden. Der Hrut stellen Fuchs und Marder, Iltis und Ratten eifrig nach und vernichten viele Manche Hrut wird auch vom plötzlich eintretenden I loch« asser samt dem Neste
fortgeschwemmt.
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Monatsknlender für Aquarien- und Terrarienliebhaber.
Ks isl Mai geworden, aber (Iii- Natur draussen ist in diesem lahre noch recht weil zurück. Auch
im Zinimeraqaarium wollen die Pflwien noch nicht so recht wachsen, wie es sonst in den ver gangenen Jahren der Kall war. Aber wenn nur noch erst einige Wochen verstrichen sind, werden mc reichlich draussen wie drinnen nachholen, was sie bisher versäumten. Wird das Wasser des Itcckens jetzt von kleinen Algen grün, *° sind reichlich , nachdem die Kischc herausgenommen sind, Daphnien und Cyclops in die Hecken einzusetzen. Sind die Pflanzen vcralgt, so hellen hier die jetzt überall zu findenden Kaulquappen dagegen. An heissen l auen isl bei rci'h besetzten Kecken, die sauersloll'bedürftige Tiere enthalten, auf eine genügende Durchlüftung des Wassels zu achten. Kbenfalls muss beim Seewasser Ai|uariuni auf eine sichere und tadellose Arbeit der Durch lültungsvorrichlung bei warmem Weiler gesehen weiden. Kllr den Terrarienlicbhaber sind jetzl überall im freien schon reichlich Insekten als ftittertiere zu linden, die den Pfleglingen eine willkommene Abwechselung in der so einseitigen Krnährung mit Mehlwtlrm rn und Schwaben Keiler wtlrmer gewähren. ■x- « * * * * x- * * x- x- * * a * »
Briefkasten.
Zum Abdruck bestimmte Artikel bitten wir mir auf einer Seite zu beschreiben. Die Redaktion
Konsul W. Hain b u r g. Im eine neue, hier eingebürgerte Drosselart handelt es sich bei der fraglichen wcissgcllccktcn Drossel nicht, wohl aber um eine Karbenvarietät. Auch wir sahen vor einigen Tagen in Blankenese" eine solche konnten aber das Tier nicht näher beobachten'