351 der „Astrachan“ (rot) und der Spitzberg, aus Europa importiert. Im ganzen giebt es in Amerika ca. zwei Tausend verschiedene Sorten von Aepfeln; jede Grösse, jede Schattierung ist vertreten in dieser langen Liste. Auch reifen die Aepfel zu verschiedenen Zeiten; manche reifen früh im Herbst und andere wieder spät im Winter. Einige Sorten der besseren Klasse Winteräpfel halten sich zwei Jahre und länger frisch, aber viele Arten der Sommeräpfel verderben schon innerhalb Monatsfrist. Gute Aepfelbäume ergeben hier zu Lande 3-—5 grosse Fässer Aepfel in der Saison und werfen dem Besitzer guten Verdienst ab. Das Einheimsen beginnt in Canada und den Vereinigten Staaten Ende September, in manchen Gegenden schon Anfangs September. Natürlich sind dies Winteräpfel. Die Pflücker tragen einen Sack aus starker Leinwand über der Schulter und eine leichte Holzleiter. Zu Hunderten gehen diese Pflücker an die Arbeit. Jeder Apfel muss sorgfältig von dem Ast gepflückt oder so abgebrochen werden, dass der Stiel am Apfel sitzen bleibt. Schlechte und von Vögeln angebissene Aepfel werden nicht gepflückt. Nachdem die Aepfel aus einem Obstgarten alle abgepflückt sind, beginnt die sorgfältige Sortierung derselben. Der oder die Eigen¬ tümer thun dies selbst, denn dieses Sortierungsgeschäft ist die Arum orientale. (Dammann.'i Hauptsache zum Geldverdienen. Die Aepfel werden in mehrere Arten (Qualitäten) sortiert. 1. Qualität sind alle grossen und gut¬ reifen Früchte ohne Flecken und Risse; dieselben werden in langen Reihen wie Eier verpackt. Oft kostet diese 1. Qualität den drei¬ fachen Preis anderer Aepfel, daher die grosse Sorgfalt beim Sortieren. Die 11. Qualität ist kleiner, hat weniger Farbe und leichte Risse. Die schöne Farbe der Aepfel spielt eine Hauptrolle beim Verkauf, ui. Qualität sind alles solche Aepfel, welche nicht zur 1. und 11. Qualität gezählt werden können, die aber noch zu gut sind, um als Viehfutter oder zur Bereitung von Apfelwein zu dienen. Solche Aepfel werden ohne weitere Umstände eimerweise in die Fässer geworfen und der Eigentümer ist froh, wenn er noch 50 °/ 0 per Fass verdienen kann. Ordinaire oder gequetschte Aepfel werden entweder getrocknet oder zur Bereitung von Apfelwein (Cider) oder als Viehfutter verwendet. In Amerika, besonders in den Temperenzstaaten Maine, Kansas sind genug Apfelweintrinker, um die Produzenten des Apfelweins ein ganz gutes Geschäft machen zu lassen. Heutzutage wird in den Neuenglandstaaten Maine, Vermont, New-Hampshire, Marrachusset mehr Apfelwein getrunken, als an irgend einem anderen Platze der Welt; Sachsen¬ hausen-Frankfurt a. M. nicht ausgenommen. Ebenso wird dort Apfelwein als Würze zu Pudding, Kuchen und dergl. gebraucht. Die Aepfelobstgärtenbesitzer haben alle, ohne Ausnahme, eigene Apfelweinpressen. Alles was ,Apfel“ heisst kommt, wenn Export und Eigenbedarf befriedigt ist, in die Apfelweinmühle. Wenn der Vorrat zu gross ist, so macht man Essig, und dieser Afelweinessig findet in Amerika guten Absatz. Die Pflücker der Aepfel werden direkt im Garten beköstigt und ihr Hauptgetränk ist der Apfelwein. Vor einigen Jahren war in Europa (auch in Deutschland) das Gerücht verbreitet, dass amerikanische, für den Export bestimmte Aepfel vergiftet wären. Dieses Gerücht hatte zwar kurze Zeit eine geringe Abnahme des Exports zur Folge, aber die Furcht war ohne Grund, denn nach Aussagen der bedeutendsten ameri¬ kanischen und europäischen Hortikulturisten ist das Gift, welches auf die Aeste gelegt wird, für Insekten bestimmt, jedoch ohne jeden Nachteil für die Frucht und den Baum; und dies ist über¬ all nötig und Sitte, wo Insekten; Fliegen u. s. w. die Bäume zu Hundertausenden besuchen und die Früchte beschädigen. New-York ist der Haupthandelsplaatz für den Export von Aepfeln und die Jahresstatistik beläuft sich vom New-Yorker Hafen aus auf viele Hunderttausend Dollars jährlich. Ein grosser Teil Aepfel wird auch nach Deutschland exportiert und dieselben sind dort als amerikanische Aepfel sehr gut bekannt und beliebt, denn es wird wie schon gesagt, nur die erste und beste Qualität zum Export versandt. Die Fruchtimporteure und Händler können in Deutschland mit diesen Aepfeln viel Geld verdienen. Nach den neuesten Berichten aus den „Aepfel-Staaten“, ist die 1892er Ernte als eine ganz bedeutende und gut geratene zu bezeichnen, und jeder Frachtdampfer nach Europa hat grosse Par¬ tien amerikanischer Aepfel an Bord. (Das neu erschienene Adressbuch (1893) mit 10000 Adressen von Züchtern, Exporteuren, En gros- und Detail-Händlern; Früchte, Blumen, Samen, Bäume, Pflanzen und allen Spezialartikeln der Hortikulturbranche in Nordamerika und Canada wird franko für Mk. 20 gleich Franks 25 Netto Kasse von Ph. Heinsberger, New- York versandt.) Arum oder Aronstab (Draehenwurz.) Von den Arum-Arten ist nur eine einzige Art bei uns einheimisch und ist diese A. maculatum, der gefleckte Aron oder Aronstab. Diese Art hat als Zierpflanze wenig Bedeutung, ist [aber immerhin zur Ausschmückung schattiger Stellen recht passend zu verwenden, wo sie im Frühjahr wegen frühen Bringens ihrer hübschen pfeil¬ förmigen, dunkelgrünen und schwarzbraunen gefleckten Blätter dergleichen Stellen verschönern hilft. Hat man Blosstellen in den Gehölzanlagen, so lassen sich diese recht passend mit diesem Aron bepflanzen, erscheinen dann weniger kahl, so wenigstens im Früh¬ jahr; im Sommer aber sterben die Blätter ab und der knollenartige ausdauernde Wurzelstock verharrt im Ruhezustände, treibt dann alljährlich im Frühling neue Blätter, ebenso Blüten und auch Samen. Letztere sind beerenartig, schön rot und sitzen in einen maisartigen Kolben beisammen. Die Blütenscheide ist grünlich-weiss oder bleichgrün und der Blütenkolben purpurbraun gefärbt. Die Blüte ist sehr interessant. Auch in Töpfen lässt sich A. macalatum kultivieren und bei massiger Wärme im Winter zum Blühen bringen. Eine grössere Verwendung als genannte Arten finden A. Dra- cuncidus und A. italicum als Topf- und im Sommer auch als Freilandpflanzen, welche beide ansehnlicher sind. In neuerer Zeit sind den vorhandenen Arten noch verschiedene andere aus Asien und Nordafrika zugesellt worden und die Liebhaberei zu diesen. Arum syriacum. )Dammanu.) »Mil 'fgtfyZM, ■ -4 &0m mm eigenartigen und interessanten Gewächsen scheint immer mehr zu wachsen. Ein Gegenstand gärtnerischer Spekulation ist in jüngster Zeit A. sanctum , „Schwarze Calla“ oder „Trauer-Calla“ geworden. Grosse Mengen, angeblich aus Palästina, sind letztes Jahr einge¬ führt, und wie es scheint, auch abgesetzt worden. Es folgen nun hier einige Abbildungen neuer oder noch weniger bekannter Arten, deren Cliches von der berühmten Gärtnerei von Dammann & Cie. in Teduccio-Neapel der Redaktion der vor¬ liegenden Zeitschrift zur Verfügung gestellt wurden; es sind dies: A.dioscorides spectabilis, prächtiger zweihäusiger Aron. Scheide olivenfarbig mit dunkelpurpurroten Flecken; A. orientale , morgenländischer, mit weissen, braungerandeten Blütenscheiden; |