B E RIC II T über die erste Zusammenkunft der freien Vereinigung der systema¬ tischen Botaniker und Pflanzengeographen zu Berlin. Vom 16.—19. September 1903. Der durch Gircular ergangenen Einladung entsprechend hatten sich schon am Dienstag, den 15. September abends 7 Uhr im Restaurant zum Heidelberger, Gentral-Hütel, Friedrichstraße, Berlin zahlreiche Berliner und mehrere von auswärts in Berlin eingetroffene Botaniker eingefunden, welche von Herrn Engler in einer kurzen Ansprache begrüßt wurden. I. Sitzung: Mittwoch den 16. September. Herr Engler führt den,Vorsitz. Er eröffnet die Sitzung im Audi¬ torium des Botanischen Museums, Grunewaldstr. 6/7, um IOY4 Uhr vor¬ mittags. Anwesend sind 62 Mitglieder; sie stellen sich gegenseitig vor und tragen ihre Namen in die Besuchsliste ein. Der Vorsitzende hält folgende Ansprache: Hochverehrte Anwesende! Die zahlreichen Vereinigungen der Vertreter verschiedener medi- cinischer Disciplinen, die seit längerer Zeit bestehenden, alljährlich ver¬ anstalteten Versammlungen der Geologen und die der Zoologen haben gezeigt, dass häufiger stattfindende Zusammenkünfte von Fachgenossen ebenso der Entwickelung der Wissenschaft, wie der Ausbildung der ein¬ zelnen Forscher förderlich sind. Merkwürdigerweise sind aber bis jetzt die Botaniker, trotzdem mehrfach das Bedürfnis nach Zusammenkünften und gegenseitiger Belehrung vorhanden war, zu solchen Vereinigungen nicht zusammengetreten; nur dann, wenn die Versammlungen deutscher Naturforscher und Ärzte in Berlin, München und Wien stattfanden oder eine internationale Veranstaltung, wie der vor einigen Jahren ins Werk gesetzte botanische Gongress zu Genua besonders lockend erschien, sah man eine größere Schar von Botanikern, in welcher jedoch die ein¬ heimischen und nächstwohnenden das Hauptcontingent bildeten, vereinigt. Es liegt dies wohl daran, dass die Docenten, welche häufiger zu speciellen wissenschaftlichen Zwecken Reisen unternehmen, auch ohne den Besuch von Congressen öfters Gelegenheit haben, mit ihren Collegen zusaimnen- 1 |