71 in den Monaten Juni bis August eine überaus farbenprächtige und artenreiche Vegetation hervorzaubern. Man findet hier auf verhältnismässig engbegrenztem Räume fast alle wichtig¬ eren Vertreter der Dolomitenflora, nebst manchen sonst in diesem Gebiete fehlenden Raritäten, wie z. B. der G e n t i a n a nana und andere mehr. Edel weiss gedeiht z. Z. noch in Menge in nächster Umgebung der Hütte, bedarf aber bei dem lebhaften Touristenverkehr besonderen Schutzes, um nicht der Ausrottung oder wenigstens starker Dezimierung anheim zu fallen. Ein besonderer Schmuck der Felsblöcke und Schrofen ist die Potentilla nitida. Primula longi- flora habe sich noch nie so üppig und massenhaft gefunden, als auf den Matten gegen den 1 e i 11 e r k o f e 1 zu. i'apaver pyrenaicum findet sich im Geröll an mehreren Stellen am Peitlerkofel und in der Geisslergruppe. Rhododendron hirsutum ist mehr auf der Vil 1 n öscr Seite und jenseits der Lüsener Scharte gegen die Plose zu vorherrschend, während Rh. ferrugineum auf den Hängen gegen Campill zu ganze Wälder bilde?. Prächtige Zirben finden sich am Wege von Villnös herauf und unter den Geisslei-spitzen, auch nach der Plose zu, wo auch die Atragene alpina ganze Büsche von Knieholz mit ihren herrlichen Blütenranken überspannt. Die Alpenmatten um den Peitlerkofel herum sind reich bestellt mit Papilionaceen, Hieracien, Pedicularis- Arten, Gentianen u. s. w. Pulsatilla alpina (gelb blühend) unct vernalis finden sich massenhaft unmittelbar vor der Hütte. Es würde zu weit führen, alle Vorkommnisse von Bedeutung einzeln aufzuführen. Besonders ergiebige Fundorte sind der oberste Talboden des Vi 1 In östales, ferner die Hänge jenseits des aus Tonschiefer und Muschel¬ kalk bestehenden S o b u t s ch r ü ck e n s am Wege nach der la Roa-Scharte, das hinterste Cislestal, die Alpenmatten und sumpfigen Wiesen auf der Campiller Seite, sowie die Geröllhalden am Peitlerkofel und jenseits der Lüsener Scharte, wo hauptsächlich die Vertreter der Saxifraga- und Draba-Arten ihre Heimstätten haben. Es würde sich bei der Schlüterhütte mit Leichtigkeit und ohne allzugrosse Kosten ein alpiner Pflanzengarten an¬ legen lassen, ein Gedanke, den ich hiermit wiederholt freund¬ lichen Erwägung anheim geben möchte. Nicht leicht eine andere Oertlichkeit würde sich speziell in diesem Gebiete so vorzüglich zur Schaffung einer derartigen Anlage eignen wie die Umgebung der Franz Schlüterhütte. |