Plaudereien über neue, schöne und seltene ostasiatische Stauden. 5 fNephrodium Filix mas KiYh. aus der Mandschurei ist «l^^'^f-n viel ii|>f>■ j^«*i" als sein europäischer Bruder, dürfte eine gute geographische Form von dem oft zu A^. Filix mas gezogenen N. paleaceum darstellen und Ist jedenfalls sehr kultur¬ wert. Auch das in England schon hingst kultivierte, aher doch wohl noch seltene, nach Kumarin duftende fN. fragrans Mich, erhielt ich von der Bai Terney in einer üppigen Form mit dicht gebüschelten, von Textur festen Blätlern, deren Unterseite und Spindel mit, abstehenden braunlichen Schuppen besetzt ist. Eins der größten mandschurischen Farne ist fNephrodium erytkrosorum Hook. var. manshuricurn Komar. Während die korrespondierende japanische, rötlich braun austreibende, durch rote Indusien ausgezeichnete Form in Peters¬ burg sich wenig hart erwiesen hat, ist ihre mandschurische Schwester voll¬ kommen winterhart und daher für den Norden weit wertvoller, obwohl weniger zierend, weil die Pflanze grün austreibt und die Indusien weniger gefärbt sind. Als Entgelt hierfür hat uns die Mandschurei eine andere zierliche, im allge¬ meinen an Athyrium Filix foemina gemahnende, jedoch im Frühjahre rot braun austreibende und dadurch in die Augen lallende Form von ^Athyrium nippo- nicum Diels geliefert, die von W. Komarow in seiner Flora der Mandschurei mit Recht als „forma rubclla" bezeichnet wurde und die weiteste Verbreitung verdient. Das sommergrüne f Athyrium acrostichoides Diels (nicht zu verwechseln mit dem bekannten immergrünen Aspidium acrostichoidvs Sw.) gehört auch in die Verwandtschaft von A. Filix foemina, ist jedoch nicht so zierlich belaubt wie diese und hat eine behaarte Blattspindel. Auch das zierliche, seltene, an Ath. spinulosum erinnernde Athyrium crenatum Rupr. glückte es mir endlich aus der Mandschurei zu erhallen, nachdem ich es lange zuvor aus dem .Norden Rußlands und dem Ural vergeblich zu erlangen suchte. Es ist dies eine kleine Pflanze mit, kriechendem dünnem Rhizom, dünnem Blattstiel und breitdreieckigen, drei- bis vierfach fiedcrspaltigen, etwas behaarten, doch lebhaft grünen, von Textur sehr zarten Blättern. Die Einführung von * Cheilanthes argititea Kunze aus den Wäldern Trans- haikalions verdanken wir dem Kaiserlichen Botanischen Garten, doch hat sich leider diese schöne, durch oberseits dunkelgrüne, unterseits silberweiß hcpuderle Blätter ausgezeichnete, an sonnigen Felsen vorkommende Art in Petersburg im Freien bisher nicht bewährt. Von den monokotylen Gewächsen sind es eigentlich hauptsächlich die Liliaceen, Orchideen und Iridaceen, die Hervorragendes für den Garten geliefert haben, doch möchte ich auch der botanisch interessanten fCare.r siderosticta Hance Erwähnung tun, die, ein typisches Waldkind, auf schattigem, moosigem Waldgrund durch ihre breite, üppige Belaubung und den rötlichen Blütenstand auffällt. An Araceen haben wir auch zwei erst vor kurzem eingeführte Vertreter zu verzeichnen: f* Symplocarpus fortidus Salisb. f. manshurica sowie * Arisaema amurense Maxim., die beide für den Liebhaber seltener eigenartiger Pflanzen von Wert, sind. Erstere, eine Staude mit dickem Rhizom und großen, dekorativen, herz¬ förmigen Blattern, entwickelt im zeitigen Frühjahr bald nach dem Schwinden der Schneedecke, also noch vor Entwicklung des Laubes, ihre dem Boden auf¬ sitzenden, dicken, nachenförinigen, den kugeligen, gest ielten Kolben einschließenden Scheiden, die bei der mandschurischen Form weit lebhafter dunkelbraunrot gefärbt sind, als bei der amerikanischen. Diese eigenartige Pflanze verlangt einen moorigen, feuchten, halbschalt igen Standort. In ähnlichen Verhältnissen gedeiht das an Arisacma triphyllum Torr, er¬ innernde, jedoch durch die Blattform verschiedene .!. amurense Maxim., das im Herbst durch seine roten Fruchtkolben sehr zierend wirkt. Das zu den Commelinaceen gehörige, von Herrn W. Komarow eingeführte * Slreptolirion solubile Edgew. ging mir leider wieder verloren, ohne geblüht zu haben. Die Wiedereinführung dieser schönen und interessanten Pflanze wäre |