Jüdisch-liberale Zeitung /
Jüdische Allgemeine Zeitung
Organ der Vereinigung für das liberale Judentum e.V.
Für deutsches Judentum und religiösen Aufbau
Herausgeber und Erscheinungsmodalitäten
Herausgeber: Hanns Loewenstein
Redaktion: George Goetz, Eugen Tannenbaum
Die Jüdisch-liberale Zeitung erschien seit Frühjahr 1921. Die Umbenennung des zunächst
vierzehntägig, später zweimal pro Woche, zuletzt wöchentlich publizierten Blatts in Jüdische Allgemeine Zeitung erfolgte im November 1934. Die Zeitschrift wurde am 2. September 1936 eingestellt.
Programmatik
Die Gründung der 'Vereinigung für das liberale Judentum' durch liberale Rabbiner und Laien
war bereits 1908 mit dem Ziel erfolgt, "bei Bewahrung des wesentlichen und dauernden Gehalts
der jüdischen Religion, deren überlebte zeitliche Erscheinungsformen [zu] verändern oder,
wenn sie unhaltbar geworden sind, ab[zu]streifen" (Jüdisches Lexikon, Bd 4/2, Sp. 1175).
Angesichts der zunehmenden Säkularisation sollten insbesondere die geistigen Inhalte der
jüdischen Tradition erneuert werden. Ihre Hauptaufgabe sah die Vereinigung daher darin, "die
überlieferten religiösen Gedanken und Satzungen, Formen und Institutionen mit dem Denken,
Empfinden und den Lebensmöglichkeiten der Gegenwart" zu vermitteln (ebd.).
Bereits kurz nach ihrer Gründung stand dem 10.000 Mitglieder zählenden Verband (Stand um
1930) mit der Monatsschrift Liberales Judentum (1908-1922) ein eigenes Vereinsorgan zur
Verfügung.
Die Jüdisch-liberale Zeitung - 1934 umbenannt in Jüdische Allgemeine Zeitung - löste das
Vorgängerblatt 1921 nach einer Übergangsphase ab, um als Wochenschrift aktueller und
umfassender über eine Vielzahl von Interessensgebieten jüdischen Lebens in Deutschland
informieren zu können. Maßgebend blieb bis zur Zwangseinstellung des Blatts die religiöse
Ausrichtung der Zeitschrift, die zionistische Bestrebungen grundsätzlich als
nationalistische Spaltungsversuche ablehnte.
Quellenhinweis
Die Graphiken der Zeitschrift Jüdisch-Liberale Zeitung basieren zum Teil auf der
Originalvorlagen der Zeitschrift an der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig (DNL).
Für deren Bereitstellung sei dieser Institution freundlich gedankt.
Übersetzungen
Dr. Elisabeth Strenger hat ausgewählte Artikel der Jüdisch-liberalen Zeitung ins Englische übersetzt: https://liberalbreslau.com |