Jüdische Rundschau
Allgemeine Jüdische Zeitung
Organ der Zionistischen Vereinigung für Deutschland
Herausgeber und Erscheinungsmodalitäten
Herausgeber: Heinrich Loewe
Wechselnde Chefredakteure: Julius Becker, Felix Abraham, Hugo Hermann, Leo Hermann, Fritz
Löwenstein, Hans Klötzel, Robert Weltsch, Hans Bloch u.a.
Die Jüdische Rundschau erschien zunächst einmal wöchentlich, seit 1919 in drei- bis
viertägigem Abstand zweimal pro Woche. Sonderhefte erschienen vor allem seit 1932. 1925
sowie 1936 kehrte die Rundschau kurzfristig zur wöchentlichen Erscheinungsweise zurück.
Von 1934 bis 1938 hatte die Jüdische Rundschau eine Auflagenhöhe von 25300 bis 37000 Stück.
Ungezählte Beil.:
Von jüdischer Musik (vereinzelt an entsprechenden Heften anhängend)
Palästina-Beilage (vereinzelt an entsprechenden Heften anhängend)
Jungzionistische Blätter
Jüdisches Frauenblatt
Zionistisches Frauenblatt
Unterhaltungs-Beilage
Frauen-Beilage
Musik-Blatt
Palästina-Blatt (vereinzelt an entsprechenden Heften anhängend)
Wirtschafts-Blatt
Palästina-Wirtschaftsblatt (vereinzelt an entsprechenden Heften anhängend)
Literatur-Blatt (in späteren Jahrgängen auch vereinzelt direkt am entsprechenden Heft der Jüdischen Rundschau anhängend)
Sport-Blatt (vereinzelt an entsprechenden Heften anhängend)
Berliner Rundschau (vereinzelt an entsprechenden Heften anhängend)
Die Jüdische Schule (vereinzelt an entsprechenden Heften anhängend)
Kinder Rundschau (vereinzelt an entsprechenden Heften anhängend)
Die JR (1902-1938) - hervorgegangen aus dem Berliner Vereinsboten (1895-1901) und der Israelitischen Rundschau (1901-1902) - zählt neben der C.V.-Zeitung zu den
auflagenstärksten jüdischen Wochenzeitungen im deutschsprachigen Raum. Gegründet als
offizielles 'Organ der Zionistischen Vereinigung für Deutschland', zielte die Zeitschrift
darauf ab, vor allem unter der Jugend "den politischen Gedanken, wie er im Baseler Programm
der zionistischen Partei zum Ausdruck kommt, klar und deutlich auszusprechen" und "für das
jüdische Volk eine Heimstätte in Palästina zu schaffen" (H. Loewe). Der Zionismus gilt als
das "nationale Band", das diese Programmatik gewährleistet.
Als einflußreiche Wochenzeitung informierte die JR über alle Bereiche jüdischen Lebens im In-und Ausland. In diesem Zusammenhang trug die moderne, dezidiert kämpferische
Berichterstattung wesentlich zur Politisierung der jüdischen Presse im deutschsprachigen
Raum bei.
Aufgrund ihres Engagements gegen den zunehmenden Antisemitismus konnte die Zeitschrift ihre
Auflage am Ende der Weimarer Republik auf 40.000 Exemplare steigern. Nach der 'Machtübernahme' durch die Nationalsozialisten reduzierte die JR ihre zionistischen
Aktivitäten, um verstärkt über die erschwerten Existenzbedingungen der Juden in Deutschland
zu berichten sowie auswanderungswillige Leser detailliert über Emigrationsmöglichkeiten zu
informieren.
Die JR mußte ihr Erscheinen nach der sog. Reichskristallnacht am 8. November 1938 einstellen;ihre Nachfolgerin, die Jüdische Weltrundschau, erschien von 1939 bis 1949 zunächst in der
Schweiz, später in Jerusalem.
Erschließung und Bestand
Der Bestand ist vollständig. |