Liberales Judentum
Monatsschrift für die religiösen Interessen des Judentums
Herausgeber und Erscheinungsmodalitäten
Hg. von der Vereinigung für das liberale Judentum in Deutschland
Redaktion: Caesar Seligmann
Das Blatt Liberales Judentum erschien seit 1908 zumeist monatlich; es wurde im März 1922
eingestellt.
Programmatik
Die 1908 in Reaktion auf die Säkularisierung gegründete 'Vereinigung für das liberale
Judentum' zielte auf die "Bewahrung des wesentlichen und dauernden Gehalts der jüdischen
Religion", forderte jedoch "deren überlebte zeitliche Erscheinungsformen [zu] verändern oder,wenn sie unhaltbar geworden sind, ab[zu]streifen" (Jüdisches Lexikon, Bd IV/2, Sp. 1175).
Die Hauszeitschrift der Vereinigung sollte in den zahlreichen Ortsgruppen vor allem die an
der Praxis orientierte Reform des jüdischen Ritus und Kultus vermitteln.
Unter Leitung freisinniger Rabbiner trat die um 1930 ca. 10.000 Mitglieder starke
Vereinigung dafür ein, daß Liberalisierung und Erneuerung grundsätzlich "nach
Verinnerlichung und wissenschaftlicher Vertiefung des Judentums streben" müßten (ebd., Sp.
1175f.). Für die Praxis bedeute dies, daß "der Religionsunterricht [...] die Ergebnisse der
Wissenschaft [zu] berücksichtigen" habe, aber auch "volkstümliche liberale Institutionen [...]geschaffen und ein Gottesdienst eingerichtet werden [müßten], der Herz und Geist des
heutigen Juden zu bewegen und zu erheben vermöge" (ebd., Sp. 1176).
Erschließung und Bestand
Der Bestand ist vollständig. |