r

jS®»nbtfg

M

8ers«rgegede« ««irr Milvirk««- «er Uerbandes der jiid. Cebrer-Uereine im Deutschen Reiche.

Erscheint wöchmtlich am Donnerstag. Abonnements werden «»t bei den Postämtern angenommen. BttRflSpreif pro Uicrteliahr 75 «fc; frei in'S HauS 4 ^ pro Monat mehr. Post-Abonnement für Oesterreich-Ungarn pro Quartal 1 Lr. 14 h. Zeitungs-Liste Nr. 2076. Bei Zusendung durch Streifband für Deutschland und Oesterreich-Ungarn M. 1.50, für Rußland 1.30 Rubel, für alle übrigen Länder Jk 2..

Redaktion und Expedition:

SamKrr-S. AKC-Ktratz- 8V.

fcrsspre&trt M»t I. 4088.

«AAmii

Hamburg, 1. Lkpirmber 1904.

T«serti0«*preis für die fünfgespaltene Petitzeile 40 >4, für die Reklame-Zeile Jk 1.. Bei Wiederholungen entsprechender Rabatt. Im kleinen Anzeiger 20 >4, ohne jeden Rabatt. Insertions-Gebühren werden auch in Briefmarken entgegen­genommen. Beilage« je nach dem Gewicht Jk 8. bis Jk 10. per Tausend. Annoncen-Annahme bei der Expeditton und in allen Annoneen-BureauS. Einzelnummern kosten 10 >4

Einzelnummern dieser Zeitung koste« 40 bei freier Zusendung 45 H

lle Anfragen und Mitteilungen an die Redaktion und Expedition dieses Blattes werden imBriefkasten" unter den Anfangsbuchstaben des Namens der Einsender be­antwortet.

Ilbonnrment "WU

nur durch die Port

kür Zeptemder

ÄJK und 4 Pfennig

Äv Zustellungs-Gebühr.

Für Oesterreich-Ungarn ftei ins Haus 38 Heller.

Jede Postanstalt nimmt Abonnements-Bestellungen entgegen. Postzeitungs-Liste für Oesterreich-Ungarn No. 3075.

Bei direkter Zusendung des Blattes durch Stteif- band beträgt der Abonnements-Preis für Deutschland u. Oesterreich-Ungarn pro Vierteljahr M. 1.50 1 Kr. 90 h. für Rußland 1,30 Rubel, für alle übrigen Länder Mk. 3.00 --- 3.50 Francs.

Me Zustellung unserer Zeitung!

An jedem Mittwoch Abend 6 Uhr werden sämtliche für die Postabonnenten bestimmten Exemplare unseres Blattes der hiesigen Postzeitungsstelle eingeliefert, sodaß jeder Abonnent am Donnerstag (entfernter Wohnende am Freitag) in den Besitz der Zeitung gelangen müßte.

Sollte in der Zustellung des Blattes eine Verspätung Vorkommen oder eine Nummer gänzlich ausbleiben, so bitten wir dringend, bei dem Postamte reklamieren zu wollen, bei welchem unser Blatt abonniert wurde. Das betreffende Postamt ist verpflichtet, unverzüglich von der Postzeitungsstelle in Hamburg die Nachlieferung der fehlenden Nummer zu verlangen. Erfolgt jedoch auf diese Beschwerde hin keine Remedur, so bitten wir, erst dann uns entsprechende Mitteilung zu machen.

Dir Expedition.

Isamitieu-Wachrichten.

Die Einsender von Geburts-, Verlobungs-, Vermählungs-, Todes-Anzeigen oder Mitteilungen über bevorstehende Bar- mizwoh-Feiern, Jubiläen rc. belieben uns die Adreffen ihrer sämtlichen Verwandten, Freunde und Bekannten mitzuteilen. Wir senden dann an diese Adreffen jene Nummern unseres Blattes, in der die Anzeige enthalten ist, gratis und franko, ganz gleich, ob" nach dem Inland oder Ausland. Die Anzeige wird derart kenntlich gemacht, daß ein übersehen derselben auSgeschloffen ist. Außer der festgesetzten Annonzengebühr von nur 20 Pfg. pro Zeile, die ev. per Nachnahme von unS erhoben werden, dem Aufgeber des Inserats und

Einsender de^^ im1e unb ' | 0 «ttew UM oft«.

..^chmütig auS und/

Ünb fromm?" wiederholte

An die geehrte« Feser!

Bezugnehmend auf den nebenstehenden Artikel über die Ablösung der Neujahrsgratulationen durch Spenden für die Armen verweist« wir unsere geehrten Leser auf das dem Blatte beigefügte Post- anweisungsformular des israelitischen Hilfsvereins zur Unterstützung obdachloser Aus- und Rückwanderer. Die außerordentlich segensreiche Wirksamkeit dieses den Unglücklichsten unserer Glaubensbrüder in den barbarischen Ländern gewidmeten Vereins ist bekannt. Ec ist oft der einzige Halt und Rettungsanker für die vielen nur ihres Judentums wegen aus der Heimat Vertriebenen, die der Jammer und das Elend mittellos über die Grenze und über das Meer treibt, um im fremden Land eine Heimstätte, eine Existenz für sich und die Seinen neu zu begründen. Hier in der Hafenstadt Hamburg strömen sie zusammen, alle die Müden, Be­ladenen, vom Schicksal Niedergedrückten, angewiesen auf die wohltätige Nächstenliebe unserer Glaubens­genossen, und der israelische Verein für Obdachlose ist es, der sie kleidet und speist, für sie und ihre Ange- gehörigen brüderlich sorgt, bis sie das Schiff besteigen und der neuen Welt und dem ungewissen Schicksal zu­streben. Und wenn ihre Hoffnungen zertrümmert, ihre Erwartungen niedergeschmettert, wenn sie aus irgend einem der vielen Gründe, niedergebeugt und ver­zweifelt, von der Hand des rauhen Schicksals zurück­geworfen werden an die alte Stätte des verlassenen Jammers und Elends, auch dann ist es derisraelitische Verein für Obdachlose" der sich diesermittellosen Rückwanderer" annimmt und von Neuem seine Liebes­tätigkeit an den Allerunglücklichsten unserer Glaubens­brüder übt.

Wer al,o unter unfern geschätzten Lesern in der glücklichen Lage und geneigt sein sollte, unter anderen Vereinen auch diesem so eminent segensreich wirkenden sein Scherflein statt der Ausgaben für Neujahrs- Glückwunschkarten und Porti zuzuwenden, der bediene sich hierzu des beiliegenden Postanweisungsformulars. Er kann die Gewißheit haben, daß seine Bekannten, Freunde und Lieben davon unterrichtet werden, daß er in echt jüdischer Weise seine Neujahrsglückwünsche für sie zum Ausdruck gebracht hat. Denn: i« der nächsten Nummer dieses Blattes, die einen Tag vor Roschhaschonoh den Abon­nenten zugestellt wird, werden die Namen sämtlicher Spender, möglichst nach Orten geordnet, au hervorragender Stelle des Blattes publiziert. Da, wie bekannt, unser Familieublatt" nahezu in jeder fünften jüdischen Familie im ganzen deutschen Reiche gelesen wird, so ist wohl mit Sicherheit an­zunehmen, daß die Bekannten, Freunde re. des Spenders von der Ablösung der Neu­jahrskarten Kenntnis erhalte».

Die Redaktion.

Die Neujahrs-Gratulationen.

Es giebt wohl sehr viele unter unseren Glaubens­genossen, die noch heute der einsichtslosen Sitte huldigen zu sollen glauben, zum Beginn des neuen Jahres ihren Verwandten, Freunden und Bekannten den besonderen schriftlichen Ausdruck derbesten Wünsche zum neuen Jahre" zu übermitteln.

In den weitaus meisten Fällen entspringt diese Sitte ftaglos einem Herzensbedürfnisse, man fühlt sich veranlaßt, allen denen, die einem lieb und teuer sind, ein ftohes, glückliches, von Gott gesegnetes neues Jahr zu wünschen. Aber eben, weil das etwas Selbstver­ständliches, so unendlich Selbstverständliches ist, wird die Nebersendung solcher Wünsche oft zu einer bloßen äußeren Formsache, die, wenn wir auftichtig sind, in vielen Fällen, insbesondere bei Berücksichtigung unseres ganzen Bekanntenkreises oft auch weniger einem Herzensbedürfnis, als einer gesellschaftlichen Etiquette zuzuschreiben ist. Der praktische Nutzen aber fließt, wie bekannt, in allen diesen Fällen lediglich dem verehrlichen Postfiskus zu, während es doch, insbe­sondere nach gut jüdischer Sitte viel gottgefälliger wäre, die Ausgaben für das Porto WohltätigkeitS- zw ecken zuzuwenden.

Das soziale Empfinden, das sich seit Abrahams Zeiten unter unseren Glaubensgenossen durch die Jahr­tausende in gleicher regsamer Lebendigkeit manifestierte, lange bevor es sich zum Gemeingut der zivilisierten Völker zu verdichten begann, ist gerade in unseren Tagen, da das Elend und die Not unserer Glaubens­brüder aus so vielen Stätten und Häusern uns ent­setzensvoll entgegenstarrt, zum Ausdruck gelangt in den hundert und aberhundert Wohltätigkeitsvereinen, deren wir bei allen und jeden Gelegenheiten, bei Freuden- und bettübenden Anlässen wärmstenö gedenken sollten. Alle diese Vereine veröffentlichen bekanntlich die Namen der Spender, und in solchen Fällen auch den Anlaß, und so wird auf diesem Wege allen Verwandten und Lieben bekannt gegeben, daß der bestgemeinte Neujahrs­wunsch für sie abgelöst worden ist durch den noch besseren, für einen edlen Zweck der Wohltätigkeit. Das kann und wird dem Herzen und dem Gemüt auch desjenigen größere Befriedigung gewähren, an den andernfalls die kalte gedruckte Karte gelangen würde.

Und gibt es wohl einen herrlicheren Ausdruck für unsere Segenswünsche für andere, einen gottgefälligeren Ausdruck für unsere Bitte an den Schöpfer, uns und allen, die uns lieb und wert sind, ein glückliches Jahr zu verleihen, als indem wir jener Elenden und Unglücklichen gedenken, die des Lebens Last und Qual am bittersten empfinden?

mwn jm n« p'ayo npn r6srn mitwri heißt es in einem der Hauptgebete, die wir an dem bevor­stehenden Roschhaschonoh sprechen, und eingedenk dieser Worte sollten wir alle von der zwecklosen Sitte der Zusendung gedruckter Glückwunschkarten mit ihren kalten, leblosen, schablonengleichen Worten Abstand nehmen,