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Rückblicke aus 1917.

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; Die<& e 1 b ft b e [1 i in m n n D e r S JJ ationa- ii'fäten", welche in den «'heben der leitenden Staatsmänner und in dem Erörternnpen liber die Kriepsziele einen so breitet! ^lanni einniw.nrt nnd eine so uroße Rolle spielt, mußte naturgemäß nicht mir bei den Inden, welche ans jüdisch-nativ- li a l e m Standpunkte stehen, einen lebhaften Wider­hall erwecken, sondern and) bei den nichtjüdischen Politikern der verschiedenen Parteien und Länder eine Stellungnahme zu dem Problem der natio­nale n R e ch t e d e r I u den, speziell im Hinblick auf P a l ä st i n a , veranlassen. Dazu kam, daß England aus Gründen, die mit jüdischen Inter­essen nicht das Geringste zu tun haben, sich alsun­eigennützigen" Protektor jüdisch-nationaler Aspira­tionen und Hoffnungen im Heiligen Hände mit gro­ßem Härm anfspielte. Einen Teil der Indenheit außerhalb des Bereichs der Mittelmächte und ihrer Verbündeten hat es freilich damit für seine eigen­süchtigen Machtziele, denen es die wichtige türkische Grenzprovinz Palästina in irgend einer Form unter' ordnen möchte, enthusiasmiert, besonders seitdem der Entente die militari s ch e V e s e tz ll n g I e v n - sa ! ems gelungen ist. Einen zur Aufreizung der Inden gegen die Mittelmächte berechneten Brief mit Versprechungen in dieser Angelegenheit hat Lord B a l f o n r zwar an dem Londoner B a r o n M o t schild geschrieben, aber die englische Negierung hat jede praktische Maßnahme in dieser Richtung auch nach ihrer Okkupation Jerusalems bereits abgelehnt und die Ungeduldigen in dieser Hinsicht ans den kom­menden Friedenskongreß vertröstet in der not- gedrungenen Erkenntnis, daß dort auch hiltfichtlich Palästinas nicht Englands Interessen die allein aus­schlaggebenden sei» werden. Viel zurückhaltender, vorsichtiger, den realen Machtfaltoren und den wirk lichen jüdischen Interessen mehr Rechnung tragend, haben sich diejenigen nativnaljüdischen und zionisti­schen Kreise verhalten, welche daS Verbleiben des Heilige n L « n d e s n n t e r t ü rkis ch e r Oberherrschaft vvranssetzen und auf dieser Grundlage der jüdischeil Siedelimg im Heiligen Hände für die Zukunft eine ihre freiere Entwickelung sicherstellende Gesetzgebung helbeisühren wollen. In dieser Tendenz werden sie einen starken Rückhalt bei der G e s a w t j ll d e n heit finden. Versieht sich die Hohe Pforte zu solchen Zugeständnissen und das ist zu erwarten dann darf sich and) künftia die

jüdische Bevölkernilg Palästinas auf das ihr bisher gewährte traditionelle Wohlwollen und die Toleranz der türkischen Regierung verlassen, denn die engli­schen Hügvnmärckwn von allgeblichen türkischen G r a u s a m f c i t e u gege n d i e i ll d \ f cl) e B e v ö l k e r il n g bei der Evakuierilug der Zivilbevölke rung aus der palästillensischell Kampfzone habeil sich recht bald als freie Erzeugnisse der tendenziösen britischen Stimmungsmache erwieseii.

Das natio 11 aIjübtfd>o Problem hat aber auch in bcu osteuropäischen Gebieten, in denen Inden in großen Massen beisammen wohnen, in .Rußland, Polen, Rumäilien nnb G alizien bei der staatlichen dkenorganisiernng dieser Länder eine aktilelle Bedeutung geivonnem. Der überiviegende Teil der dortigeil jüdischeil Bevölkerung fordert für sich gleiche völkische Rechte mit dem übrigeil Rationa­litäten dieser Territorien. Wer sich zu dem P r i il - zip der S e l b st b e st i m m n n g auf biejem Gebiete bekennt, wird ohne Ungereckstigkeit gegeil die Illdeil diesenl Verlangen nicht ablehnend gegenübertreten können, ganz unabhängig voll der Erwägung, ob seiile Gewährung bcu Inden zum Heile ger-'ichen wird oder nid)t. Das Letztere ist dann lediglich die eigene A il g e le g e ll h e i t d e r b e t r e f f ende u s ü d i s ch e il V o l k s t e i l e. And) für sie gilt bann das Wort: Des Menschen Wille ist fein Himmelreich.

Wie aber auch die Entsd)eidnng dieser Frage ans­fallen möge, die b ü r g e r l i d) c (ö leichbe r e d) t i g n n g haben die Juden der europäischen Ostländer bereits jetzt als dauernden und unbestrittenen Ge winn mit einer Ausnahme davongetragen. In Rußland und Polen sind die gegen sie von der verflossenen zarischen Regierung ergangenen drako­nischen Ausnahmebestimmungen und gransamen Be­schränkungen definitiv gefallen. Rumänien allein hat sid) dazu noä) nicht bewegen lassen, und auf die vagen Znkunftsversprechnngen eines Take Ionesen und anderer gegenwärtiger rnwänisd)er Madghaber ist in dieser Hinsicht nad) allen früheren Erfahrungen absolut keinerlei Verlaß. Das P r o - t e st s d) reib e n d e s Stock h o l m e r O b e r r a b - biners D r. Ehrenpreis an die rnwänische Regierung gegen deren neck) jetzt fortdauernde Inden- ledrückmigen wirst auf den Wert rnniänischer Regie- rnngszusagen rin bezeid)nendes Licht. Jedenfalls werden hier wirksame i n t e r n a t i o n a l e G a r a n- t i e n zugunsten der rumänischen Juden geschaffen werden müssen, wirksamere, als sie der Berliner Vertrag von 18.87 enthielt.

Zn dieser Aufgabe wird sich beim Friedensschlnß die Gesa m tjude n heit der Welt znsammenfin- den. Kein Unterschied wird dabei zwischen Rativnal- jiiden und Assimi.lanteu, zwischen den Juden der kriegführenden und der neutralen Mächte sein. Zn- sam'menfinden muß sich auch die Gesamtjndenheit zu der gemeinsamen Ausgabe, das Kriegselend unter unseren Gl-irbensgenossen in großen Bezirken, zum Beispiel ustter den Flüchtlingen ans G a l i z i e n n n b P o len, unter den rvirtsdmftlid) zugrllude Gerichteten in Saloniki, zu mildern. Sie wird sich davon and) nidst dadurd) abhalten lassen, daß jetzt, nod) während des Krieges, ein inter- nationales jüdisdu's HuwanitätSwerk, wie es die .Xllinino Inrnölito Oniveimcckle vor dem Kriege lvar, wider Treu lind Glaubeil der französlsd)en Regierung für deren einseitige politisd)e Zwecke ans­geliefert worden ist. Unabhängiig davon, wie sid) die versdiiedemm j n d i s d) e n K o n g r e ß p r o j e k t e in einzelnen Ländern, in A m e r i k a , Holland usw., künftig gestalten werden, wird der Gedanke der j ü d i- s d) e n G e m e i n b ü r g s ch a f t and) in den Wirren dieses Weltkrieges nicht untergehen, sondern nach ihrer Beendigung von neuem erwadien und sid) betätiaen

Die deutschen Zionisten über die Zukunft

Palästinas.

Das Z e ii l r a l k o m i t e e der Z i o ii i fr i f ch e u Ber. einig u ii g ? ü r D e n l-f ch I n n b trat am 29. und 24. De­zember in Berlin zusammen. Im Miuelcmnll oer Tagung, die von Delegierten aus ganz Deutschland beiuchl >var, standen Re'erale über die P a l ä st i n a a r b e i t, über die Fort- schritte in der Organisalion in Deutschland und über die Lage in Polen. Eine Ansprache des Borsistenden, Dr. A r l h n r E a n t k e, leitet die Berhandlungeii ei». Er be­tonte die Wichtigkeit der Tlunde, in der I e r n s a l e m den Besitzer gemechseli hat nnd beide Ptachtegrnppen Anspruch ans den zukünftigen Besitz des Landes erheben. In fiesem historischen Moment sei es unser gutes Recht und Oie heilige Pflicht, frei vor aller Welt die unauslösliwe Berbrind^nheit des jüdischen Voltes mit Palästina und den nnverjührbaren Aniprncch unseres Clannnes auf freie und ungehin­derte kulturelle nnd >v i r t s ch a i t l i ch e B e t ä t i - ll ii n i) in der Heimat der Ahnen zu betonen. Die deutschen Zionisten bc'grnsten mit Besriedignng die Erk! ä r u n g d e r e n g l i s cl) e n Regierung und konstatieren mit Genug- tunng, dast zum erstenmal eine Grostniachl das Recht der Juden auf nationale Entwickelung in Palästina amtlich anerkannt hat. Sie dürsten darauf zählen, daß nunmehr auch^ alle übrigen lprosimächte die Berechligung unserer friedlichen Arbeit in Palästina anerkennen und der j ü d i s cch e n Ei n - w a rrd e r u n g frei e n R a u m schaffen werden. Als einen bedeutsamen Schritt ans diesein Btzeae dürsten sie da> Erckä einig des Ministers des A u s >v ä r t i g e n der a st e r r e i ch i s c» - u n g a r i f cf? e n M o n a r ch i e bearüsten dast die ästerreichiscki-nnaarisckie Reaierung dem psionismuS itzmpalhisch geaenüberstehe und bereit sei, die zionii'iischen Bemühunaen bei der türkischen Regierung zu unleesiützen Tie deutsche Reaierung hat wüh'ei'0 der gesamten striegsdauer die jüdische Siedlung in P ckastina zu schützen getrachtet. Ihrem Eingreifen verdauten nnr es, wenn in ernsten und besor-nüsroick'eu Montenten das jüdische ^oloni iaiionsmert in feiner lstrundlage une'schüiiert aeblteben isst. Wir hoisen seist, dast dieses so tatkräikia beiviciene Wohl­wollen uns für die Ininv erhallen bleiben und zu einer grundsätzlichen Anerkennung und Forderung der jüdischen Bestrebungen führen wird.

Unter den Frauen, die zur Erörterung kamen, sind die Beratunaen über die M ö g I i ch k e i ! ein e r i a n d w i r t s d) a f 11 i ch e n B o r b e r t' i t ii n g i n D e u t > dt 1 a n d f ü r die ! n d w j r t s cl? n f t 1 i w e Daiigkeir in Palästina ln"vorzubeben, iowie Rewrate von M a r l i it B u b e v und M a v t i it S c!i o ck e n über die ans dem letzten Deleaierteutaae begründete st u I t u r o r a a tt i > a t i o n , die dem na cl"'t mit ili'n'n ersten p'rbei'en und Erialmm an die Oet'tentlichteit treten soll, lieber die Vorarbeiten für eine erweiterte Palästinaarbeit fand eine lebliaste Aueivrache statt.

Die Verhaudlnngen verdicksteten sich sckstiesstich ru folgen den Resolution e n :

1. Die stioniinsche Vereiniouno ,st,r Deuiiclstand spricht dem Aktionskomitee der stioninischen Oraanisaiion ihr volles Vertrauen und ihre Anerkennung für die eriolgreiche Tätigkeit des stltlionskomitees aus.

2. Die tzUoniitiscl'e Vereiniennn für Deutschland stellt mit besonderer Be'riediouua seit, dast es dem Aktionskoinitee der stionistiscl'en Oraanisaiion oelunoen ist. durch seine politischen Bemühunaen das st'nsUien der Beme"una in der Oessenllickikeit, bei den :ste>nerun,'en und bei den Völkern auberordentlicl! cu ilä'k>m und die i^rnndlaaen de« Kolo- nisotionsmeistes in Potäniiia im meistnllickien nnverststpst zu erhalten. Die stionilstsckn' Vereinionng für Deutsck'Ioich danlt der denlick'en Reichs^eaieruna für dos nnststmollende Jnte"e''e, das ne nstrhrend der geiamien ftasteasdauer der jüdiick'en Siedluna in Puiänina zuo-wandt hat.

9. Die stioinstiiclw Vereiniouna für Deutschland ertlavt feierlich, d-ast die zionisstsche Bemeauug von dem Wohl­wollen aller Mackste und aller Völker getrauen sein wüst. Die zionistische Beweanna midersmstchl keinem Jnteresie ir-'end einer P>ackst oder irrend eines Volkes, sende'n sie dient durch ihr friedliches stoloniialionswe,st i Pa'ästina bni stutmei'en der aesainten Kulturnienschbeit. Die pio- »istisclie Vereiniouna für Deutsckstand bearrstt daher mit Befriedianna die Tatsackn', dast die enalische Reaiernno !n einer amtlichen Erklärung dos Recht des iödischen Volkes aus ein nationales Leben in Palästina anerkannt bat. Sie nimmt mit Dank die Erklärung des östenreickstsch-unoori- schon Ministers des Aenstern zur stenntn's, dast die öster- reichi'ch-unaari.che Reaierung dem stion'sinus s"mna:hisch gc^ienüberstebt nnd bereit ist, die zionistischen LDmübninwn bei der türkischen Reoie'mno zu unteoftützen. VUr neben der Hosfii..ng Ansdrnck, dast es dem Aktionskowftee oelinoen wird, die piisliininnno aber M'-ostinäckcke und insbesondere der Dürkei ziir Diirchsübrnng der zionistischen Bestrebungen zu erlangen.

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