Zeichnung von L. Meerson.
»Frauen Wahlrecht . . . na, das geht noch, aber V erhältnis wahl-
recht — das geht zu weit . . .!«
Lieber Schlemiel ! leb leitete eine Feldbuchhandlung im besetzten Litauen, Zwei jüdische Mädchen betrachteten mein Schaufenster; da fiel der Blick des einen auf ein Bild der »Jugend« (Soldat in ^Vinterlandschaft). »Kuck,« rief es der Freundin zu, »A Daitsch mit a Gewehr!« — Da fragte diese- »Hostu amol gesehn a Daitsch ohn a Gewehr?«
* . Jossel, der Schuster,
rühmte sich gerne
seiner Beziehungen zu hohen Herren. »V/enn ich komm zum Präsidenten,« sagte er, »laßt er alles stehn und liegen und schmeißt mich raus.«
Kindermund.
Ruth kommt aus der Schule und beklagt sich bei ihrem Vater, daß die Religionslehrerin in der Religionstunde gesagt hätte, die Zionisten wären gegen Deutschland. Der kleine Hans hört das und sagt: »Vater, die Lehrerin ist dumm, es heißt doch ausdrücklich: Zionistische Vereinigung für Deutschland!«
Lieber Schlemiel!
Im Essener »Saalbau« hielt der Zentralverein eine Sitzung ab, in der Herr Rabbiner Dr. Jakob - Dortmund gegen den Antisemitismus und den Zionismus sprach. Als er unter tosendem Beifall der Versammlung die Erklärung abgab, die deutschen Juden gehörten nicht dem jüdischen, sondern dem deutschen Volke an, sah ich ein christliches Pärchen spähend an der Tür stehen und hörte den Herrn zur Dame sagen: »Wir sind verkehrt gegangen, das ist nicht der Kruppsaal; Du siehst doch, daß hier der Demokratische Verein tagt!« Go.
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