Bericht des Pflegamts
des
Alimlenkaliens der israelitischen Gemeinde
über
dessen Wirksamkeit im Jahre 1863 .
Aie Verwaltung des Almosenkastens der israelitischen Gemeinde fand sich im Laufe des vergangenen Jahres durch einen Ausfall in den regelmäßigen Beiträgen veranlaßt zu erneuter Theilnahme an deni ihr anvertrauten Institute aufzufordern: es ist mm unsre angenehme Pflicht mitzutheilen, daß die damals ausgesprochnen Erwartungen nicht getäuscht worden sind: zahlreiche Anmeldungen zur jährlichen Betheiligung kamen uns zu, wir konnten in deren Folge mit gewohnter Zuversicht dem Mangel und der Armuth steuern, und wir beeilen uns den neu hinzugetretnen Mitgliedern die Versicherung zu geben, daß sie ein Wesentliches zur Beförderung unsres guten Werkes beigetragen haben.
Die Theilnahme an unserm Institute äußerte sich auch durch die Gaben zur sofortigen Ver- theilung: dieselben erreichten die Höhe von fl. 3893 . — Die zweckmäßige und wirksame Verwendung dieser Gelder ließen wir uns besonders angelegen sein, - und wir geben den mildthätigen Spendern den Dank der Nothleidenden zurück.
Regelmäßige Unterstützungen gewährten wir bis zu dem Betrage von fl. 4368 , — während solche im Jahre 1862 nur fl. 3621 und im Jahre 1861 nur fl. 3326 betrugen; auch sahen wir uns veranlaßt in diesem Jahre außergewöhnliche Unterstützungen bis fl. 306 . eintreten zu lassen.
Weit entfernt der Privat-Wohlthätigkeit irgendwie ihren Werth kürzen zu wollen glauben wir hier auf den großen Unterschied Hinweisen zu dürfen, der zwischen Alltagsgaben und dem Wirken einer Anstalt besteht, deren Aufgabe es ist selbst die Armuth aufzusuchen, die also mit Kenntniß der Verhältnisse Hülfe leistet, und die endlich der Nvth mit dem Erfolge Einhalt thun kann, den nur vereinte Kräfte zu erzielen vermögen.