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besondere Massnahmen zu treffen sind, für die auf dem von uns umschriebenen Gebiete sich keine Möglichkeiten ergeben, so müssen wir vom Standpunkt der Konzentration der Juden im Orient es immer noch lieber sehen, wenn diese Massnahmen zu einer Ansiedelung in noch so entfernten Teilen des Orients führen, als irgendwo sonst in der Welt. Denn selbst die Zerstreuimg im Länderkreise der Türkei muss uns lieber sein als die bisherige Zerstreuung über die ganze be­wohnte Erde.

So ist beispielsweise die anabolische Kolonisation, die sich vor fünf bis sechs Jahren von selbst d. h. nicht dirigiert von irgend welchen äusseren planvollen Erwägungen aus der Lage der Juden in Rumänien ergeben hat, sicherlich nicht das Beste gewesen, was da hätte geschehen können aber es war geschehen, und um bessere Wege hatte sich niemand ge­kümmert. So mussten denn die Freunde der jüdischen Koloni­sation im Orient sich mit dieser Lösung zufrieden geben und zu einem Gelingen dieser Ansiedelung helfen, soweit sie konnten.

Und sollte in kürzerer Zeit beispielsweise die Erschliessung der Petroleumfelder des Tigrisgebiets Gelegenheit für die An­siedelung und Beschäftigung erheblich grösserer Menschen­massen in diesem Distrikt ermöglichen, als es unter den ob­waltenden Umständen im engeren Umkreise Palästinas sich durchführen liesse, so wäre es jedenfalls falsch, solche unter Umständen sehr grossen Chancen aus einem Prinzip heraus zu vernachlässigen, während gleichzeitig die Existenzmöglich' keit, die sich dort für viele Tausende ergeben kann, von vielen Hunderttausenden als eine Rettung betrachtet würdet

Der jüdische Kolonialpolitiker wird also bei aller Festig­keit des Tlanes auch für die ausserhalb des engeren Rahmens liegenden Möglichkeiten die Augen offen halten müssen, und er wird weder die Lage in Osteuropa nocj^. diejenigen Gelegen­heiten ausser Acht lassen dürfen, die da helfen können, auf die Erreichung seiner Pläne im Orient hinzielende Verbesse­rungen der Position herbeizuführen und vor allem wird er stets nach dem engeren planmässigen Ziele die allge­meine Verschiebung des Schwergewichts der jüdischen Massen nach dem Orient (selbst im weitesten Sinne) als einen Gewinn betrachten müssen.

Es wird sich nun darum handeln, diese jüdische Kolonial­politik systematisch auszubauen. Kenntnis der realen Verhält-