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31. Dezember 1904 auf 794 im Nominalbetrage von 397 000 Frcs. Der Vorschuss an das Marineministerium vom 7. Juni 1902 wurde zwecks Anschaffung dreier neuer Dampfer für den Verkehr zwischen Haidar-Pascha und der Hauptstadt — unter im übrigen gleichen Bedingungen — um 40 900 Ltqs. erhöht. Am 27. August 1904 gewährte die Gesellschaft der türkischen Regierung einen Vorschuss von 50 000 Ltqs. Als Sicherheit wurden der Gesellschaft die Ueberschüsse der unter der Verwaltung der Administration de la Dette Publique Ottomane stehenden Zehntensteiier und andere Einkünfte überwiesen, welche zur Deckung der kilometrischen Garantien der verschiedenen Eisenbahn gesell schaffen sowie für den Dienst verschiedener Anleihen verpfändet sind. Der Vorschuss ist in der Zwischenzeit zurückgezahlt.
Bagdadbahn-Gesellschaft
Die Gesellschaft erzielte in dem verflossenen Geschäftsjahre einen Gewinn von 783 117 Fr., aus dem eine Dividende von 5 pCt. auf das eingezahlte Aktienkapital verteilt werden soll. Auf neue Rechnung werden 94 325 Fr. vorgetragen. Dem Geschäftsbericht entnehmen wir hierzu noch folgendes: Das Berichtsjahr war zum grossen Teil der Bauausführung der Strecke Konia—Eregli—Bulgurlu gewidmet. Die Arbeiten wurden derart gefördert, dass bereits am 25. Oktober 1904 die Abnahme durch die kaiserl. Regierungskommission erfolgen und die Linie dem Betriebe übergeben werden konnte. Die erste Teilstrecke der Bagdadbahn ist 200 km lang; sie reicht bis Bulgurlu und hat folgende 11 Stationen: Konia, Kachin-Han (21 km), Tschumra (45 km), Arik-Euren (62 km), Mandassun (81 km), Karaman (103 km), Sidrova (120 km), Airandji-Derbend (148 km), Aladja (173 km), Eregli (190 km) und Bulgurlu (200 km). In der Finanzlage der Gesellschaft sind folgende Veränderungen eingetreten. Das Finanzsyndikat, welches von der Bagdad-Anleihe bereits einen Betrag von norm 30 Millionen Ff. übernommen hatte, hat von dem ihm zustehenden Optionsrechte Gebrauch gemacht und weitere nom. 20 Millionen Fr. zu demselben Kurse wie die ersten nom. 30 Millionen Fr. fest übernommen. Der am 4./17. Februar 1904 der türkischen Regierung gewährte Vorschuss von 200 000 Ltq. ist inzwischen mit den aufgelaufenen Zinsen zurückgezahlt worden.
Hafengesellschaft Haidar-Pascha.
Im abgelaufenen ersten Geschäftsjahre beliefen sich die Bruttoeinnahmen aus dem regulären Betrieb des Hafens auf 759 866 Fr., dazu kamen die Einnahmen aus dem Transit der Baumaterialen für die Linie Konia-Eregli-Bulgurlu, sowie der Lokomotiven und des Rollmaterials für die Bagdad- und die Anatolische Bahn. Die Silos sind in diesem Jahre zum erstenmal von den Getreidehändlern in Anspruch genommen worden. Der Oesterreichische Lloyd hat seit kurzem eine direkte Verbindung mit dem Hafen Haidar geschaffen. Die Dampfer laufen nunmehr regelmässig alle 14 Tage im Hafen an und im Bedarfsfalle auch noch ausserhalb des fabrplanmässigen Turnus. Die Jahresrechnung schliesst mit einem Betriebsüberschuss von 752 545 Frcs. ab, dazu kommen 58 846 Frcs. Zinsen, dagegen erfordert der Dienst der Obligationen 259 378 Frcs., so dass ein Reingewinn von 552 013 Frcs. verbleibt. Da die Ueberschüsse der Gesellschaft in ihrem ersten Betriebsjahre annähernd das Dreifache der für den Dienst der Obligationen erforderlichen Jahresleistung erbracht haben, hält es der Ver-