67

Weit wichtiger sind die Produkte der Gartenkulturen

für den Export, besonders ist Syrien ein vorzügliches Land

für den Olivenbau und zwar ist vor allem Nordsyrien ganz

ausserordentlich reich an Olivenbäumen. Iskanderün, sowie » *

Ladikije sind daher bedeutende Ausfuhrplätze für Olivenöl, wenngleich auch das Libanongebiet und Teile von Palästina ziemlich grosse Prpduktionsgebiete hierfür darstellen. Iskan­derün exportierte 1901 für 19050 £, 1902 für 3855 £ Olivenöl, Beirut 1903 3641 dz gegen 1976 dz im Jahre 1902. Die Be­reitung des Oeles ist meist noch recht primitiv, wenn es aber wie z. B. in Ladikije von einer amerikanischen Faktorei in rationeller Weise raffiniert wird, stellt es eine hervorragend .gute Ware dar. Der grösste Teil der Oliven wird aber in ge­salzenem Zustande oder als Tafelöl im Lande selbst verbraucht. Das gewöhnliche schlecht zubereitete Olivenöl kann meist in Europa nicht mit Tafelölen anderer Provenienz konkurrieren, und wird daher nur technisch verwendet, hingegen wird es in Aegypten wegen seines billigen Preises auch als Tafelöl benutzt.

Während der Weinbau sich hauptsächlich auf den Li­banon und die Bekä-Ebene, die zusammen 1901 1964 dz, 1903 1432 dz exportierten, sowie auf Teile von Palästina beschränkt, dort besonders auf die jüdischen und deutschen Kolonien, von denen erstere ca. 60000, letztere 10000 dz Wein jährlich pro­duzieren, werden Rosinen hauptsächlich in dem Hinterlande Syriens produziert, so in Palästina bei Es-Salt, in Mittel Syrien bei Damaskus, im nördlichen Syrien bei Marasch und Aintäb. Im Jahre 1903 exportierten Beirut 9770 und Iskanderün Sooodz Rosinen, freilich eine geringe Menge im Verhältnis zu den 764400 dz, die Smyrna im gleichen Jahre exportierte. Die Feigenkultur Syriens ist wenig bedeutend, am reichsten noch im Libanongebiet, sowie bei Antakije und Aintäb, während Aprikosen- und Pfirsichkulur ihr Zentrum in Damas­kus finden, von wo im Jahre 1902 für 5013 £ trockene Aprikosen, für 4913 £ Aprikosenteig und für 6522 £ bittere Aprikosenkerne exportiert wurden. Wie stark die Ausfuhr von Aprikosenteig, der hauptsächlich nach Aegypten, aber auch nach Deutsch­land geht, schwankt, ersieht man daraus, dass Beirut von diesem Artikel 1901 14 761 dz, 1902 6290 dz und 1903 15400 dz ausführte. Mit der Ausfuhr von Aprikosen-Marmelade sind bisher nur einige nicht sehr erfolgreiche Versuche gemacht;